väterzeit.de - Vater sein, Mann bleiben

14.04.2012 44. Woche
Schrift vergrößern     Schrift verkleinern

So viel zu tun: Die To-Do-Liste von Piet

Pole-Dancing: Interessen soll man fördern; Südbad: Schimmen mit Baby; 200 Gründe das Wohnzimmer aufzuräumen; To-Do-Liste: so viel zu tun
Einleitung

Über Ostern waren wir recht gut zugebucht, daher musste ein Bericht ausfallen, diesen schreibe ich dafür etwas länger. Zurzeit muss ich viel Schriftkram erledigen, damit ich meinen neuen Job als Tagesvater beginnen kann. Rentenversicherung, Krankenversicherung, das Finanzamt, die Haftpflichtversicherung, die gesetzliche Unfallversicherung und einige andere wollen informiert werden. Der Betreuungsvertrag musste fertig werden und meine private Homepage mit wichtigen Details ergänzt werden.


Pole-Dancing

Gestern, am späten Nachmittag, waren wir noch auf dem Spielplatz vor unserer Haustüre. Die Babyschaukel dort erfreut sich großer Beliebtheit, nicht nur bei Piet. Neben den Schaukeln steht eine Rutsche, die an der Seite auch einen alternativen Ausstieg über eine "Rutschstange", so wie bei der Feuerwehr, hat. Die Höhe der Plattform entspricht sicher annähernd der eines Garagendaches. Also das ist schon ordentlich hoch.

Der Spielplatz war gut besucht, meine Frau begann mit Piet zu schaukeln und ich setzte mich auf eine Bank neben eine andere Mutter. Ich wandte meinen Blick den anderen, spielenden Kindern zu. Mein Blick blieb an einem Mädchen hängen, schätzungsweise 6 oder 7, das gerade die Stange, nur unter der Verwendung ihrer Arme, hochkletterte. Respekt. Das würde ich auch gerne können. Einen Moment später sagte die junge Frau neben mir: "Übertreib es nicht!"

Für einen Moment war mein Blick nicht auf dem Mädchen, als ich zurücksah, hing dieses kopfüber, in 2 Metern Höhe an der Stange und strahlte dabei eine Leichtigkeit aus, die einfach nur beeindruckend war.

Man soll Kinder ja in den natürlichen Interessen und Stärken fördern, in diesem Fall wäre Pole-Dancing (oder Geräte-Turnen) sicher nicht verkehrt. Bevor jetzt die Frauen losstürmen: Pole-Dancing ist inzwischen eine anerkannte Sportart, die auch in Vereinen und Sportstudios unterrichtet wird, nicht nur für Frauen übrigens. ;)


Südbad

Da in den Osterferien das Babybschwimmen ausfällt, sind meine Frau und ich heute mit Piet in das Südbad in Neuss-Reuschenberg gefahren. Optisch ist das Bad nicht unbedingt der Kracher, aber es gibt einen Baby-Plantsch-Pool, ein Kleinkinder-Schwimmbecken, ein 25-Meter-Sportbecken, ein Sprungturmbecken und eine Wasserrutsche mit Strudel. Zwei Stunden kosten für uns drei 9,00 Euro, das geht in Ordnung.

Piet findet Schwimmen ja bestenfalls "aktzeptabel", von Spaß kann man nicht wirklich sprechen. Da Babyschwimmen bei uns üblicherweise meine Frau erledigt, bin ich zwischendrin einfach mal ein paar Bahnen richtig schwimmen gegangen. Obwohl ich als Kind selber lange im Schwimmverein gewesen bin, war ich nie besonders gut. Hoffentlich ist mein Sohn da mal besser, schön wärs zumindest. Ich habe die wirklich guten Schwimmer immer bewundert. Die konnten bereits in der Grundschule 25 Meter am Stück tauchen.

Nach einer guten Stunde war Piet fix und fertig und wir machten uns auf den Heimweg. Eine kleine Erinnerung darf ich noch ein paar Tage behalten, denn ich werde einen prächtigen Muskelkater bekommen. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal so lange richtig geschwommen bin.
Ich sollte das öfters machen.


Bällebad

Heute ist ja mal echt bescheidenes Wetter, also haben wir Piet seine Osterüberraschung ausgepackt, für Eier-Suchen war er ja noch ein wenig zu klein. Meine Frau hatte die Idee, eine Sand-Wasser-Muschel mit bunten Bällen zu füllen. Die kennt wohl inzwischen jeder, ich bereits seit der ersten Ausflüge in schwedische Möbelhäuser. Heutzutage gehört ein Bällebad ja in jeden gut sortierten Kindergarten, das hat zumindest den Vorteil, dass man sich den Spaß auch privat leisten kann. Piet jedenfalls hatte seine helle Freude mit den Bällen. Unsere Katze fand das alles allerdings überhaupt nicht lustig.

Für den Kindergeburtstag nächste Woche ist das sicher eine super Sache und im Sommer kann man die Bälle-Muschel ja auch problemlos nach draußen bringen. Wir haben 200 Bälle verwendet, mal sehen wie viele wir an verschiedene Ecken der Wohnung verlieren werden. :)


To-Do-Liste

Heute beim Frühstück habe ich mir vorgestellt, wie die To-Do-Liste von meinem Sohn für die erste Stunde an diesen Morgen wohl ausgesehen hätte:

-Papa wecken: check
-Duplo im ganzen Zimmer verteilen, so dass man drauftreten muss: check
- Wickelkommode ausräumen: check
- Finger in der Wickelkommode klemmen und dafür Papa anbrüllen: check
- Windeln auf dem Boden ausbreiten: check
- Alle Bücher aus dem Regal ziehen und neben den Windeln drappieren: check
- Die Zimmertür immer wieder gegen die Kleiderschranktür donnern und Papas Rufe ignorieren: check
- Den Finger an der Zimmertür klemmen und Papa die Schuld geben: check
- Die Socken aus dem Schrank räumen und elegant hinter sich werfen: check
- Die Leiter gegen die Wand hauen und damit ganz sicher die Nachbarn wecken: check
- Papa klarmachen, dass ich die Windel bis zum Hals vollgeschissen habe: noch offen

Dieses Tagebuch abonnieren:


Neuer Beitrag? Bitte schicken Sie mir eine Nachricht! Die Benachrichtigungen kann ich durch Anklicken des "beenden"-Links am Ende jeder eMail stoppen.
Meine eMail:

Kommentar zu diesem Beitrag schreiben:

Name, Ort:
Mein Kommentar:

Kommentare von Lesern:

 
Guido, Vollzeitvater:
18.04.2012 13:38
Ich kann mich aktuell über mangende Nachfrage nicht beschweren, interessanter Weise rufen vor allem besonders vorsichtige Mütter mit ihren Töchtern an. Da kann sich jeder selber was zu denken. :)
Guido, Vollzeitvater:
18.04.2012 13:36
Ich nenne es erst "Verletzung", wenn ich mehr als Puste und Spucke brauche, davor ist es wertvolle Erfahrung, danach auch. Über Helicopter-Parenting habe ich ja bereits geschrieben.
Kirstin, bei Freibrug:
16.04.2012 21:30
@Stefanie: ja, sogar sehr ernst gemeint.
Ich hab auch 2 Kinder und weiß, daß man noch so sehr aufpassen kann und trotzdem was passiert. Muss/soll es ja auch in gewissen Maßen ab und an, daraus lernen Kinder ja auch. Ich fand die to-do-Liste von Piet eher nicht überspitzt. Wenn ich mir die anderen Tagebucheinträge anschaue, wundere ich mich eher, dass das Kind bislang so "unverletzt" blieb (Buch auf Spielplatz, Treppensteigen etc). Aber ich würde auch zu den Müttern gehören, die ihr Kind nie friewillig da in Obhut geben würden (und ich bin -nur so am Rande- trotzdem nicht der Meinung, dass man das Wickeln (s)eines Kindes endlos in die Länge ziehen sollte...).
Stefanie:
16.04.2012 18:57
Kirstin, falls das ein ernsthafter Kommentar war, kann ich nur sagen: "Typisch Frau." Erstens, ist Guidos to do - Liste bewusst überspitzt und zweitens tun sich Kinder nun mal weh, da kann man noch so aufpassen.
Guido, du machst das bewundernswert! Bin mal gespannt, wie mein Mann das handeln wird, wenn er nach der Geburt unseres zweiten Kindes in Elternzeit gehen wird.
Kirstin, bei Freibrug:
16.04.2012 14:07
als Ergänzung hätte ich da die kurze to-do-liste für Papa:
-besser auf Piet aufpassen, damit er sich nicht dauernd verletzt

Tagebuch Guido

Guido
Alter: 34
Wohnort: Neuss
Beruf: Vollzeitvater
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 15.04.2011
Letzter Eintrag: 25.06.2012

Alle Väter-Tagebücher lesen   Alle Väter-Tagebücher
Tagebuch lesen  44. Woche
So viel zu tun: Die To-Do-Liste von Piet