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14.09.2009 6. Woche
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Urlaubsvorfreude - Geschwisterliebe

Die letzten Urlaubsvorbereitungen - Nala und Severin entwicklen ein richtiges Geschwisterverhältnis
Es ist soweit, der Abreisetermin rückt immer näher. Dies wird daher für die nächsten 2 Wochen mein letzter Tagebucheintrag sein. Meinen nächsten Eintrag werden Ihr dann am 05.10.2009 wieder lesen können.

Selbst Nala ist inzwischen vom Urlaubsfieber gepackt. Jeder der es wissen will, oder auch nicht, erzählt Sie „Urlaub……Planschbecken“ und weiter „……mit Flugzeug“.

Anhand des Schmuddelwetters hier sehen wir uns in der Entscheidung bestätigt vor dem Herbst nochmal Sonne zu tanken und den Kinder ungetrübtes Planschbeckenvergnügen im Freien zu gönnen.

Die Woche war daher auch geprägt von diversen Reisevorbereitung im Endstadium. Welche Sachen kommen in welchen Koffer? Wie teilen wir die Gläschen für Severin auf? Nehmen wir wirklich alle Spielutensilien fürs Planschbecken und Meer mit?

Nun, wir haben uns darauf geeinigt, dass die Kinder die beiden größten Koffer bekommen und Susanne und ich uns mit dem kleineren Koffer zufrieden geben. Immerhin haben wir heute schon 2 Koffer fertig gepackt und Susanne hat sich als Meisterin des Schätzens vom Packgewicht erwiesen.

Dank TOP BONUS Card von Air Berlin dürfen Nala, Susanne und ich jeweils 30kg Freigepäck mitnehmen. Der erste große Koffer brachte dann nach dem erfolgreichen Schließen genau 29,2kg auf die Waage. Das nenne ich mal optimal ausgenutzt. Hoffentlich stimmt die Waage beim Einchecken mit unserer Haushaltswaage überein. Na, wir werden sehen.

Severin machte diese Woche hinsichtlich seiner Fortbewegungstechnik auch wieder richtige Fortschritte. Zwar bewegt er sich größtenteils noch mit der „Soldatentechnik“ vorwärts, indem er bäuchlings sich nur mit der Kraft seiner Arme durch die Wohnung robbt, aber der kleine Hintern kommt immer öfters in die Höhe und er verweilt auch schon mehrere Sekunden erfolgreich im Vierfüßler stand, oder vielmehr……..“Knie-Unterarm-Stand“. Dabei beginnt er auch schon leicht mit den gleichen Wippbewegungen wie schon seine Schwester Nala damals. Wir vermuten mal, dass er im Urlaub den Rest dazu lernen wird.

Der Arme hat momentan allerdings ziemlich unter einem wunden Po zu leiden. Er tut uns richtig leid. Wir sind am Ausprobieren, welche Sorte von Gläschen bzw. welche Zusammensetzung das verursacht und wir vermuten, dass es die Nachmittagsgläschen mit Apfel und ähnlichem sind. Wahrscheinlich verträgt er die Fruchtsäure noch nicht so. Also wird es künftig nur noch milde Sachen geben wie z.B. Banane. Hoffentlich wird es dann besser. Das Windelwechseln macht ihm unter normalen Umständen schon keine Freude, entsprechend jetzt sind seine Unmutsäußerung entsprechend heftig. Wenn ich mir den kleinen wunden Po anschaue, dann kann ich mir auch lebhaft vorstellen, dass das weh tut.

Susanne lässt ihn daher auch immer wieder unten blank in der Wohnung herumrobben, was er auch sichtlich genießt.

Dafür hat sich unsere Sorge hinsichtlich eines Herzfehlers in Wohlgefallen aufgelöst. Bei seinem letzte viralen Infekt vor ca. 3 Wochen hatte die Ärztin beim Abhorchen ein leichtes Herzgeräusch gehört.

Am Donnerstag waren er nun bei der Kontrolluntersuchung mit EKG, Farb-Doppler etc. etc... Gott sei Dank ohne Ergebnis und es ist alles in Ordnung. Uns ist schon ein mittelschwerer Stein vom Herzen gefallen. Obwohl uns die Ärztin damals schon gesagt hat, dass es wahrscheinlich nicht ist, da solche Geräusche bei Infekten ab und zu mal zu hören sind.

Aus seinem ursprünglichen „Babababa“….sind inzwischen mehrere Laute geworden, die allerdings mehr an Chinesisch erinnern als an eine uns verständlich Sprache. Okay, Babysprache ist ohnehin nicht immer unbedingt verständlich, aber wenn er so weiter macht, bekommen wir ein ernsthaftes Verständigungsproblem.

Nala entwickelt sich auch immer mehr zur großen verständnisvollen, beschützenden und erziehenden Schwester. So werden wir von Ihr darauf aufmerksam gemacht, dass er gerade mal wieder gespuckt oder im „Unten-Ohne-Zustand“ kleine oder gar große Geschäfte verloren hat.

Bei kleinen Spuckflecken hat sie es auch schon gebracht, dass sie das Spucktuch selber geholt und die Spur nach ihrem Maßstab super aufgewischt hat. Andererseits entwickelt sich aber auch schon das typische Geschwister-Verhältnis. Da werden ihm schon mal Sachen weggenommen, die sie in diesem Moment für wesentlich interessanter und damit für „bruderuntauglich“ hält. Gerne wird auch schon getauscht. Wenn er eines Ihrer „großen“ Bücher in die Finger bekommt, bietet sie ihm ein für sie uninteressantes kleineres Buch an und er lässt sich eigentlich immer auf den Deal ein. Mal schauen, wann er dieses Spiel durchschaut.

Aber auch erzieherische Maßnahmen gehören schon in ihr Repertoire. So hat sie erst heute wieder Ihrem Bruder versucht zu erklären, dass er nicht an die Steckdose fassen darf. Aber erst, nachdem sich beide an einer solchen zu schaffen machen wollten (alle Steckdosen sind bei uns im Haus aber mit Kindersicherung versehen) und wir beide mit den Worten „Finger weg“ ermahnten.

Darauf sah sie ihren Bruder streng an, der neben ihr lag, und erklärte ihm deutlich und streng ebenfalls nochmal „Finger weg“.

Aber ihr „Semin“ geht ihr überwiegend über alles. So darf das „Gute-Nacht-Küsschen“ für ihren Bruder an keinem Abend fehlen. Sollten wir es doch mal vergessen, so werden wir spätestens in ihrem Zimmer mit den Worten „Semin…….Gute Nacht“ daran erinnert.

Apropo Severin und Gute Nacht. Weiß der Teufel was in ihm vorgeht oder was wir falsch machen. Hat er vorletzte Nacht noch gemeint, er müsse alle 1 ½ Stunden sich in Erinnerung schreien, so hat er letzte Nacht doch glatt bis auf eine Unterbrechung durchgeschlafen. Kann bitte schön einer mal dem jungen Mann erklären, dass wir uns als Eltern gerne auf einen Schlafrhythmus einstellen würden, der im Optimalfall zumindest dem der letzten Nacht gleich kommt. Ich versuche es ihm jeden Abend vorm Einschlafen zu erklären, aber ich hab das Gefühl er will oder kann mich nicht so recht verstehen.

Dafür hat er jetzt morgens eine schöne Angewohnheit. Statt zu Schreien brabbelt er teilweise bis zu einer halben Stunde ruhig im Bett vor sich hin.

Nala wird immer selbständiger. Diese Woche hat sie herausbekommen, wie man einen Schlüssel ins Schloss steckt und rumdreht. Heißt für uns: Abschließen allein reicht nicht mehr, jetzt muss auch der Schlüssel abgezogen und unerreichbar aufgehängt werden, denn Madam ist ja nicht aus Dummsdorf und weiß genau, was man mit einem Stuhl alles machen kann. So langsam ist alles unterhalt 1,50m nicht mehr vor ihr sicher.

Treppen will sie nur noch alleine laufen und wehe einer von uns ist zu sehr in Ihrer Nähe. Wir könnten sie ja anfassen oder gar helfen. Mit „Mama bzw. Papa weg“ werden wir dann deutlich auf Distanz gebeten. Wir konnten ihr dann aber doch wenigstens klar machen, dass wir nur ein paar Stufen vor bzw. hinter ihr sein können, um sie notfalls auffangen zu können. Dies hat sie dann, zwar mit Widerwillen, akzeptiert.

Überhaupt bringt sie nun immer mehr göttliche Sprüche, bei denen meine Frau und mich uns entweder fragend anschauen (woher hat sie das nun wieder) oder aber wir müssen einfach nur loslachen.

Beispiel erst von heute: Ich sitze am Wohnzimmertisch und bastle an der Spieluhr von Severin. Dank der vielen kleinen Schräubchen entsprechend konzentriert. Mir gegenüber höre ich nur so in der Ferne wie sich Mutter und Tochter unterhalten und amüsieren. Nachdem beide herzhaft lachen und ich in meine Arbeit vertieft bin, dringt plötzlich eine süße Kinderstimme zu mir durch, die mich auffordert „Papa, lach doch mal“………Susanne brach in schallendes Gelächter aus, ich konnte auch nicht anders und Nala strahlte vor lauter Glück über beide Backen.

Auch wenn es manchmal stressig ist und schlaflose Nächte bereitet, es ist einfach schön Eltern zu sein.

So, für diese Woche soll es das mal gewesen sein. Der Kopf ist voll mit Gedanken rund um unsere Urlaubsreise, damit wir ja nix vergessen.

Also bitte daran denken, dass die nächsten zwei Wochen von mir leider (evtl. für Euch, ich ziehe um ehrlich zu sein 2 Wochen urlaubsbedingte Abwesenheit den Tagebucheinträgen vor……grins) keine Einträge erscheinen werden.

Danach dann aber eventuell ein bisschen mehr, denn dann gibt es ja schließlich von 3 Wochen etwas zu erzählen.

Schöne Grüße und bis bald

Euer

Wieland

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Kommentare von Lesern:

 
Volker, Kassel:
16.09.2009 10:06
Hallo, Wieland, schade, dann gibts ja nächste wochen keienn Beirtag von dir! Ich wünsche dir einen schönen urlaub! Volker (aus aus Kassel)

Tagebuch Wieland

Wieland
Alter: 47
Wohnort: Kassel
Beruf: Versicherungskaufmann
Familienstand: Verheiratet
Geburtstag Kind: 17.12.08, 10.7.07
Letzter Eintrag: 05.09.2010

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