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10.09.2011 30. Woche
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Ist Lotto spielen die Lösung?

Deadline-Teufel überlisten; erste Schulwoche überlebt; Virus und Schulthema liegen im Magen
Diese Woche werde ich den Deadline-Teufel überlisten. Wie? Ganz einfach, ich schreibe das Tagebuch schon am Samstag. Gerade erhole ich mich von einer Magen- und Darm-Grippe, die letzten zwei Tage habe ich flach gelegen, aber jetzt drücken wirklich die Arbeitsberge. So ganz fit bin ich immer noch nicht, aber es reicht zumindest heute für einen Spaziergang und einige Stunden Maloche. Die Jungs sind mit Sue ins Kino gegangen, so eine Art halbe Geburtstagsparty, die andere Hälfe feierten wir neulich mit einigen Freunden von Josh (nebst Eltern). Hatte ich ja schon erwähnt. Allerdings ist der Film eine ziemlich schlappe Nummer: „Die Eulen von Irgendwas“ oder so ähnlich. Weiah, da werden sich Finn und Josh sicher langweilen. Genau wie ihr Vater, ziehen sie sich doch lieber Star Wars rein!

An sich wäre ich auch gerne ins Kino gegangen, aber ich fühle mich doch noch zu schlapp. Außerdem hatte ich wirklich keine Lust auf „Die Eulen von Irgendwas“. Und ich kann die Ruhe nutzen, um einige Mails zu schreiben und so weiter. Wenn meine Motorradheft-Deadline am Donnerstag vorbei ist, werde ich dann auch wieder mit den Jungs einen Film anschauen gehen. Auf unserer Kinowunschliste stand „Transformers III“ – nicht gerade bildungsfördernd, aber unterhaltsam … – aber der läuft gar nicht mehr. Hat sich das seit meiner Kindheit geändert oder sind die Laufzeiten von Kinofilmen heute kürzer als früher?

Das Wetter ist heute herrlich, sehr warm; seit unser akkubetriebenes Thermometer abgeschmiert ist, bin ich was Außentemperaturen angeht nicht mehr im Bilde, aber es müssten locker 23 Grad sein.

Die erste Schulwoche lief besser als gedacht. Nachdem die üblichen Querelen mit den Schuluniformen überwunden waren, verging die Woche wie im Flug. Das Aufstehen ist auch nur am ersten Tag eine Hürde, danach läuft es meist von ganz allein (außer bei mir natürlich …). Ich glaube sie waren Beide auch ganz froh, ihre Kumpels in der Schule wiederzusehen. Allerdings ist das Thema zukünftiger Schulweg jetzt wieder aktuell, denn in St. John of Jerusalem wurden Broschüren von weiterführenden Schulen verteilt. Die Lehranstalten werben hier schon fast um die Schüler. Das hat etwas mit dem staatlichen Finanzierungssystem zu tun. Ich muss mich diesbezüglich mal bei Sue schlau machen und werde das Thema in einer der nächsten Tagebucheinträge noch einmal anschneiden.

Morgen ist Josh auf eine Geburtstagsparty bei seinem Freund Lisander eingeladen – hört das mit dieser Feierei auch irgendwann auf? Jedes Wochenende eine andere Party, da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt. Ich glaube nicht, dass ich als Kind auf so viele Geburtstagspartys eingeladen war. Nie im Leben! Natürlich scherze ich nur. Sicher feierten wir damals genauso kräftig wie die Kids heute (nur eben in Deutschland mit Bockwürstchen und Topfschlagen …)

Also ehrlich, gerade habe ich ungefähr zweieinhalb Stunde gearbeitet und jetzt hänge ich doch wieder ein bisschen in den Seilen. Erstaunlich, wie sehr einen so ein kleiner Virus aus den Socken hauen kann.

Nächste Woche wird also das Thema weiterführende Schule ausgiebig diskutiert. Meine Frau erzählte mir im Vorbeigehen heute morgen (aber morgens bin ich einfach nicht aufnahmefähig), dass Finn insgesamt zwei Schulen zur Auswahl hätte. Bislang habe ich mir nur eine angesehen, es steht also bald wieder ein Tag der offenen Tür ins Haus. Was mich bei all diesen Schulen erschreckt ist die Größe. Aber das war schon zu meiner Schulzeit so, trotzdem vergisst man diese Dinge mit der Zeit. 1500 Schüler, das entspricht schon fast einem großen Verlag. Andererseits hat es auch Vorteile: Man gewöhnt sich daran, mit vielen Menschen in einem Gebäude zu arbeiten.

Wenn ich ehrlich sein soll, wäre es mir am liebsten, Finn könnte auf eine kleine Privatschule gehen, auch wenn das vielleicht elitär klingt. Insgesamt maximal 300 Schüler, Klassen nicht größer als zehn – das wäre ideal für ihn. Seine Grundschule entspricht dem in etwa, auch wenn die Klassen größer sind. Eine Sonderschule wäre für Finn nicht angebracht, denn sein Autismus ist doch ziemlich mild. Es gibt auch eine Privatschule unweit von uns, aber die Gebühren sind natürlich unbezahlbar. Sollte ich vielleicht doch anfangen, Lotto zu spielen?

Mir liegt das ganze Schulthema eben im Magen und eine Lösung, die mich wirklich beruhigen würde, ist einfach nicht in Sicht.

Trotzdem wünsche ich euch allen eine großartige Woche,

Frank

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Kommentare von Lesern:

 
Guest, California:
12.09.2011 18:08
Hi Frank,
just in case you didn't get the chance to read my earlier suggestion: I can highly recommend the German School London.
Good luck! Guest from California

Tagebuch Frank H. Diebel

Frank H. Diebel
Alter: 44 Jahre
Wohnort: London
Beruf: Journalist
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: Finn: 23.10.00; Josh: 2.9.02
Letzter Eintrag: 19.12.2011

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