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09.05.2010 37. Woche
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Möchte mal eine Woche ohne Vorkommnisse

Auch ich hab den Virus - Nala schläft mal wieder durch - Severin verweigert weiterhin "Reden" und "Sprechen - Theateraufführungen - Severin hat Fieber
Mit Beginn dieser Woche schien sich Gott sei Dank wieder alles zum Besseren zu geben. Den Kindern ging es von Tag zu Tag besser und auch Susanne war ab Montag wieder einigermaßen auf dem Damm.

Im Gegensatz zu den Kindern hat sich bei ihr Gott sei Dank nicht auch noch ein flüssiger Durchfall durch den Magen-Darm-Virus eingestellt. Dennoch war am Montag die „Zu-Bett-Bring-Phase“ länger als gewöhnlich, was dazu führte, dass ich zu einer Probe unseres Amateurtheaters am Montag Abend nicht gehen konnte. Hat zwar bei den Mitspielern nicht gerade für Begeisterung gesorgt, aber was soll ich machen. Familie und Kind gehen prinzipiell mal vor.

Dache ich noch, dass ich an diesem Virus unentdeckt vorbeigehuscht sei, so ereilte mich ab Dienstag ein nicht gekanntes Völlegefühl. Ich hatte den gesamten Tag das Gefühl, dass ich einen Wackerstein im Magen hätte. Widerlich. Dennoch hab ich tapfer durchgehalten und habe meine 8 Stunden im Büro fast komplett ausgehalten.

Ab späten Nachmittag hab ich dann aber doch die Segel gestrichen, da ich befürchtete jeden Moment ebenfalls Durchfall zu bekommen. Zudem kam neben dem unbeschreiblichen Völlegefühl auch noch Kopfschmerzen hinzu.

Zu Hause hab ich mich dann zuerst auf die Couch gelegt und versucht ein wenig zu ruhen, was unter den genannten Beschwerden nur schwer möglich war. Zudem verstand Nala natürlich überhaupt nicht, was ich so faul auf dem Sofa wollte und forderte immer wieder, dass ich doch aufstehen solle.

Den Moment, als Susanne dann mit beiden Kinder auf den Spielplatz gegangen ist, habe ich dann genutzt, um mich ins Bett zu legen. Eine halbe Stunde später hab ich dann beschlossen 2 Kopfschmerztabletten zu nehmen. Als dann auch noch Sodbrennen hinzu kam, war mir alles egal. Ich hab dann noch eine Kautablette gegen Sodbrennen eingeschmissen. Wenn ich mich nun übergeben hätte, hätte ich wenigstens gewusst weshalb. Vorsorglich platzierte ich einen Eimer neben meinem Bett, falls es schneller „über mich“ kommen sollte, als ich auf die Toilette hätte erreichen können.

Aber siehe da, bis auf das Völlegefühl wurde es tatsächlich besser. Ergebnis: Ich bin um halb sechs eingeschlafen. Hab dann noch die Kinder einmal gehört und Susanne, wie sich mich fragte, ob ich mit Abendbrot essen wolle, was ich aber höflich verneint habe (würg). Ihre Bitte um Mithilfe beim Zubett bringen der Kinder habe ich selbstverständlich entsprochen und sie gebeten, mich zu wecken, wenn ich eingeschlafen sein sollte.

Tatsache war aber dann, dass ich als nächstes erst merkte, wie sie ins Bett kam. Sie hatte es irgendwie geschafft beide Kinder allein ins Bett zu bringen.

Der Lohn meines frühen Einschlafens war dann, dass ich ab 4 Uhr morgens wach war. Suppii !! Na, zur großen Verwunderung meiner Kolleginnen und Kollegen hab ich die Gelegenheit dann genutzt und war mal früh im Büro. Sonst rechnen die eigentlich nie vor 9 Uhr mit mir.

Aber was soll ich sagen, mein Magen hatte sich tatsächlich wieder beruhigt. Ich hatte zwar noch keinen Appetit auf alles, aber ansonsten fühlte ich mir ziemlich wohl. Entweder ist mein Immunsystem doch so gut oder der Virus hatte sich inzwischen bei den anderen Familienmitgliedern ausgetobt und war einfach schon fast k.o.. Ich hab keine Ahnung, es soll mir auch egal sein, es lief bei mir auf jeden Fall glimpflich ab.

Nala hat sich diese Woche zumindest Nachts auch mal wieder überwiegend von Ihrer besten Seite gezeigt. Bis auf zwei Nächte, in denen wir sie zu uns holen mussten, hat sie ganz toll durchgeschlafen und zwar in ihrem eigenen Bett. Sie erzählt dann auch morgens immer, wie groß sie schon sei und dass sie in ihrem Bett durchgeschlafen hat. Wir erklären ihr dann auch immer regelmäßig, wie stolz wir auf sie sind und dass sie nun wirklich schon ein großes Mädchen ist.

Überhaupt merken wir in letzter Zeit an Nala stark, wie schnell die Zeit vergeht. Man kann sich mit ihr schon richtig unterhalten und selbst am Telefon gibt sie sich mit einer Selbstsicherheit, als ob es das normalste der Welt wäre. Es erstaunt uns immer wieder. Die Kleine weiß aber inzwischen auch schon sehr genau, wo und mit wem sie was machen kann. Wie man Papa um den Finger wickeln kann ist eine ihrer leichtesten Übungen.

Severin bevorzugt dagegen immer mehr die „Wie nerve ich meine Eltern“-Taktik. Er heult wegen jeder Kleinigkeit sofort los. Egal ob wir bei Tisch ihn nur mal was anderes zum Essen probieren lassen wollen oder ob er ein „nein“ erntet……..sofort wir eine Fluppe gezogen und losgeheult. Außerdem scheint er mit seinen nun bald 17 Monaten von Sprechen und Reden immer noch nicht viel zu halten. „Daaaa“ und „äh“ und „ihhh“ oder so was ähnliches wie „dadada“ ist bisher das Einzige was ihm über die Lippen kommt. Wir warten sehnsüchtig auf ein „ja“ oder „nein“, von „Mama“ oder „Papa“ mal ganz zu schweigen. Wahrscheinlich wird irgendwann eines Tages in Urmelmanier einfach los legen und gleich ganze Romane plappern. Wir sind mal gespannt.

Ich hatte diese Woche dann noch 2 Vorstellung unseres Stücks „Es war die Lerche“ die beide restlos ausverkauft waren. Dann macht Theaterspielen natürlich noch mehr Spaß und man weiß, wozu man den ganzen Stress vorher auf sich genommen hat. Denn, der Applaus ist tatsächlich das Brot des Künstlers und einfach ein – platt gesagt – geiles Gefühl.

Susanne hat mich dann bei der ersten Vorstellung der beiden auch noch überrascht, in dem sie zur Pause erschienen ist und sich den letzten Akt noch angesehen hat. Ich hab mich riesig drüber gefreut. Oma sei Dank, die als Babysitterin abgestellt war.

Tja, so verlief unsere Woche dann doch eigentlich relativ ruhig und ohne weitere größere Aufregungen. Muttertag haben wir auch gut überstanden und hoffentlich alle unsere Mütter einigermaßen glücklich gemacht.

Severin hat sich aber wohl überlegt, dass zu viel Ruhe und Entspannung wohl nicht das Richtige sind und hat sich entschlossen, heute Abend mal kurzerhand Fieber zu bekommen. Mit den frischen Eindrücken des letzten Fieberkrampfs noch im Kopf, ist dies heute Nacht natürlich alles andere als eine entspannte Situation. Ich hoffe nun mal, dass die Nacht außer Schlafmangel keine weiteren Aufregungen bringt und sich das ganze dann ab morgen wieder legt.

Keine Ahnung, ob er sich wieder was eingefangen hat oder ob es die Zähen sind. Wir werden sehen.

Soviel nun an dieser Stelle von mir zur abgelaufenen Woche.

Ich grüße Euch alle wieder recht herzlich, bedanke mich für Euer Interesse an meinem Tagebuch.

Euer

Wieland

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Kommentare von Lesern:

 
Wieland, Kassel:
11.05.2010 23:38
Hallo Gerd,

Danke für Deine immer wieder treuen Feedbacks. Ist einfach beruhigend, wenn man weiß, das man mit seinen Problemen nicht allein da steht und es anderen ganz genauso geht.

Warum sind die Jungs nur so redfaul oder ist das generell ein Phänomen der Zweitgeborenen? Ich hab keine Ahnung.
Gerd, Norddeutschland:
11.05.2010 20:48
Hallo,
ach ich finde mich immer bei Dir wieder. Ich möchte auch mal eine Woche ohne irgendwelche Krankheiten, Unfälle, etc. etc. Wahrscheinlich kommen die erst in 20 Jahren.
Ach ja, Alexander, der ja etwa im gleichen Alter wie Deiner ist, spricht auch noch kein Wort. Maulfaule Jungs ....

Tagebuch Wieland

Wieland
Alter: 47
Wohnort: Kassel
Beruf: Versicherungskaufmann
Familienstand: Verheiratet
Geburtstag Kind: 17.12.08, 10.7.07
Letzter Eintrag: 05.09.2010

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