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Väterzentrum Berlin - für das Kind im Mann


Begegnungsräume für Männer


Wenn die Väter mit ihren Kindern zum Papaladen kommen, parken die Kinderwägen in Dreierreihen vor dem Väterzentrum. Das ARD Fernsehen nutzte dieses Bild um leicht steigende Geburtenraten zu illustrieren. Fazit des ARD Mittagsmagazins: Wenn die Wirtschaft stottert hat die Familie Konjunktur.

"Ich habe meinen Kinderwagen immer allein durch Prenzlauer Berg geschoben", berichtet Dennis Freiherr im Papaladen, "dabei traf ich viele andere Väter, die auch ihre Kinder im Kinderwagen schoben, oder ihre Babys im Tragetuch die Strasse entlang trugen. Aber Kontakt zu diesen Vätern hatte ich nicht. Kontakt zu anderen Vätern bekam ich im Papaladen."

"Der Papaladen bietet Gelegenheit mit den Kindern aber nicht nur alleine mit den Kindern zu sein", sagt Ralf Peters, studierter Rechtsanwalt in Elternzeit und Vater von Zwillingen. Die Väter im Väterzentrum seien allgemein etwas gelassener als Mütter. Bis zu 20 Väter treffen sich dienstags und donnerstags in Papaladen. Sie reden, trinken Kaffee, wickeln und füttern ihre Zöglinge. So entsteht Kommunikation und Vernetzung unter den Vätern.

"Die Themen sind anders. Die Atmosphäre ist anders als an Orten wo hauptsächlich Frauen sind. Und der Kontakt mit Männern ist leichter", sagt Djamil Oppermann. Er genießt die Vormittage im Papaladen. Wo sonst kann man über Fußball reden, Kickern und dabei ganz für die Kinder da sein?

Locker und offen


Samstags ist Familientag im Väterzentrum. Doch Frauen sind an den anderen Tagen nicht kategorisch ausgeschlossen. Beim Papaladen kommt schon mal eine Mutter zum Stillen vorbei. Meistens jedoch sind es Journalistinnen die sich neugierig zu den Vätern gesellen.

Die Trennungsgruppe und die Indianertipifahrt finden selbstverständlich ohne Frauen statt. Ansonsten ist die Atmosphäre im Väterzentrum locker und offen. Die Frauen sind wichtig. Oft sind sie es, die Männer auf das Väterzentrum aufmerksam machen und zum Besuch motivieren.

Erst die Zusammenarbeit mit Hebammenpraxen, Kinderärzten und Geburtshäusern bringt Männer ins Väterzentrum. "Männer denken oft das Väterzentrum wäre für Väter in Trennung und mit großen Problemen", erklärt Schulte, "Mütter wissen viel besser wie wichtig Vernetzung ist."

Der Rahmen, den das Väterzentrum bietet, wird so offen wie möglich gehalten. Die hoch gebildeten Väter sollen die Möglichkeit haben anzudocken und sinnvolle Aufgaben in der Elternzeit finden. So entstehen Kooperationen. Ein Kinderarzt bietet eine monatliche Sprechstunde auf Spendenbasis an. Ernährungsberatung und Finanzcoachings für Männer finden in den Räumen des Väterzentrums statt.

Teil 1

Engagierte Väter

Teil 2

Begegnungsräume für Männer

Teil 3

Vaterschaft als Fortbildung

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