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15.08.2010 49. Woche
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Severins Tischmanieren; Nala ohne Windel

Severins Tischmanieren - Nala ohne Windel - wieder eine Woche ohne Krankheit - Stechmücken- und Grasmilbenplage
Mein 49. Tagebucheintrag und mir wird gerade mal bewusst, dass es nun bald schon ein Jahr her ist, das ich hier so gut wie wöchentlich aus unserem Familienleben und soweit wie öffentlich möglich von meinen Gefühlen berichte.

Auch daran merkt man mal wieder wie die Zeit verrennt und man sich fragt, wo die Tage und Wochen nur geblieben sind.

Beim Sortieren und Sichten von Fotos habe ich mir unter anderem Fotos von Nala an ihren ersten Tagen auf dieser großen weiten Welt angeschaut und mir am Montag bringe ich die kleine Maus nun zu ihrem ersten Tag im Kindergarten. Da kommt ein bisschen Wehmut nach der verronnen Zeit auf und zum anderen aber auch ein gewisses Gefühl von Stolz, das man dieses kleine Wesen doch inzwischen so weit groß gezogen hat, das sie immer selbstständiger wird.

Aber auch Severin wird immer besser. Selbstbewusst ist er ja schon seit langem und weiß so ziemlich genau, wie er sich bei uns und seiner Schwester durchzusetzen hat. Wir haben uns ja schon Gedanken gemacht, wieso er im Gegensatz zu seiner Schwester sich immer körperlich wehrt und seine kleinen Ärmchen und Beinchen entsprechend einsetzt. Aber auch hier wurden wir wieder von anderen Eltern von Söhnen beruhigt, läuft dort genauso ab. Mal wieder die Gene?

Dafür ist es herrlich anzuschauen, wie er teilweise seine Schwester anhimmelt und (fast) alles mitmacht, was sie vorgibt. Kletter sie auf die Couch, er hinterher, rutscht sie von der Lehne runter, muss er auch. Lediglich die Sachen, die er aufgrund des bis jetzt noch kleinen Größenunterschieds nicht schafft, muss er auslassen. Dieses dann aber unter nicht überhörbarem Ärger.

Herrlich anzusehen sind die geschwisterlichen Bande auch am Esstisch. Verwehrt er den Brothappen mit Streichkäse oder Leberwurst von Mama oder Papa, so nimmt er diesen teilweise sofort in den Mund, wenn ihn seine Schwester füttert. Und die hat sichtlich Spaß daran.

Göttlich war diese Woche auch eine Szene am Tisch. Wir sitzen alle am Tisch, es ist ausnahmsweise ruhig und gar nicht hektisch. Jeder isst brav seinen Teller. Da hebt Severin ganz gelassen ein Pobacke, neigt sich ein wenig zur Seite, schaut völlig genüsslich einfach ins Leere und lässt mit erleichtertem Gesichtsausdruck den Darmwinden freien Lauf. Susanne und ich haben uns nur angeschaut und konnten uns vor Lachen kaum noch halten. Zuerst ein wenig verduzt schauend (was gibt’s da auch zu Lachen?), lacht er dann herzlich mit. Wahrscheinlich nicht so recht wissend, was da jetzt so komisch war, aber es wahr wohl lustig und das ist die Hauptsache.

Diese Woche verging ansonsten ohne Reisevorbereitungen, schließlich sind wir dieses Wochenende ja mal zu Hause geblieben. Und es ist eine erneute Woche vergangen, ohne das eines der Kinder oder wir krank waren, ein Arzt aufgesucht und/oder dringend irgendwelche Arzneimittel aus der Apotheke geholt werden mussten. Wenn man mal von der Mücken- und Grasmilbenplage absieht.

Selbst ich, der ansonsten so ziemlich verschont bleibt, habe ein paar Stiche abbekommen. Ganz schlimm sieht allerdings Severin aus, der von Stichen überseht ist, dicht gefolgt von seiner Mama und Nala. Wir hatten ja schon den Verdacht auf Flöhe oder ähnliches Ungetier und uns daraufhin akribisch am ganzen Körper daraufhin untersucht. Aber kein Krabbeltier zu finden.
Auch die Tatsache, das Severin am Kopf teilweise Stiche hatte, die mit Schorf bedeckt waren, deuteten auf Ungeziefer hin, aber Fehlanzeige. Da wir wissen, das es in unserer Wohngegend sehr viele Grasmilben gibt und sich die Stechmücken bei Dämmerung Nacht für Nacht vor der Laterne an unserem Balkon ein Stelldichein geben, müssen wir davon ausgehen, das wir Opfer von unersättlichen Blutsaugern und Graskleinstgetier sind. Das sind dann Momente, an den wir hoffen, das es bald wieder Winter wird.

Severins Wortschatz wird auch immer größer. Nach wie vor gibt es aber zwei Favoriten bei seiner Wortwahl. Zum einen „Beiss“ (mit seeehr scharfem „ß“). Damit will er so gut wie bei allem und jedem wissen, ob dieses beißt. Egal ob es die kleine Ameise im Garten, die Ente im Teich oder der Teddybär ist. Sein absolutes Lieblingswort ist aber „nei“ oder „nein“. Alles und jedes wird erstmal verneint. Auch wenn eigentlich vielleicht „ja“ damit gemeint ist, klingt aber wohl „nein“ schöner und außerdem sind die Reaktionen von Mama und Papa viel aufregender. Selbst Nachts im Bett dreht sich der junge Mann mit einem lautstarken „NEIN“ von einer Seite auf die andere und schläft umgehend weiter. Das morgendliche Aufwachen wird ebenso von einem immer wiederholenden „nein“ begleitet, bis er entweder alle damit wach gemacht hat oder sich endlich Mama oder Papa (zugegeben, meistens Mama), sich seiner annehmen, damit der Rest dann wenigstens noch ein paar Minuten schlafen kann.

Tja, was war sonst noch diese Woche von Bedeutung? Donnerstag musste ich mal wieder dienstlich nach München, war aber Gott sei Dank zum „Gute-Nacht-Geschichte-Vorlesen“ rechtzeitig wieder zu Hause.

Auch hier merkt man bei Nala immer mehr, dass sie größer und älter wird. Es häufen sich jetzt zum Beispiel die Abende, an denen sie vor der Gute-Nacht-Geschichte noch ein wenig allein im dunklen Zimmer sein will, um im Bett mit der Taschenlampe noch ein bisschen in ihrem Bilderbuch zu blättern. Selbst auf meine Frage, ob ich im Zimmer bleiben soll, habe ich schon die Antwort „nein, geh ruhig raus“ bekommen. Ich warte auf den Tag, an dem sie dabei einschläft und die Gute-Nacht-Geschichten-Zeit auch beendet ist.

Die Windelzeit ist bei ihr zumindest tagsüber nun auch vorbei. Das Projekt „tagsüber keine Windel“ läuft ja bereits seit unserem Urlaub und die Missgeschicke gehen bald gegen Null. Zwar passieren ihr hin und wieder noch mal kleinere Unfälle, wenn sie unter dem Spielen einfach vergisst, das sie keine Windel mehr anhat, aber im Großen und Ganzen klappt es wunderbar. Sie schafft es sogar inzwischen ein paar Minuten einzuhalten, bis sie ihr Geschäft erledigen kann. Und auch das große Geschäft wird von ihr inzwischen schon allein erledigt. Göttlich ist dabei nur, das sie auf einmal verschwindet, dann stolz zurück kommen und davon berichtet und Severin jauchzend vor dem Ergebnis steht. Lediglich bei längeren Autofahrten und Nachts versorgen wir sie vorsichtshalber noch mit Windeln.

So, das war es dann auch schon wieder mal von dieser Woche. Aufregend wird nun der Montag werden. Wie wird der 1. Kindergartentag verlaufen? Ich werdet es nächste Woche hier an gleicher Stelle nachlesen können.

Apropo nächste Woche: Wir sind mal wieder über das Wochenende weg und kommen erst am Montag wieder zurück. Es steht ein Besuch bei meiner Schwester in Bayreuth inkl. Festspielhausbesuch an. Also bitte nicht böse sein, wenn am Montag noch kein Eintrag von mir hier drin steht. Wird selbstverständlich umgehend nachgereicht.

Liebe Grüße

Euer

Wieland

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Tagebuch Wieland

Wieland
Alter: 47
Wohnort: Kassel
Beruf: Versicherungskaufmann
Familienstand: Verheiratet
Geburtstag Kind: 17.12.08, 10.7.07
Letzter Eintrag: 05.09.2010

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