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In vielen Familien helfen Oma und Opa ja gern aus und sind eine echte Entlastung. Doch was ist, wenn sie selbst Hilfe benötigen und im schlimmsten Fall zum Pflegefall werden? Mit den richtigen Tipps, passenden Anlaufstellen und Organisationstechniken trägt sich diese Belastung leichter.

Eingruppierung und medizinische Versorgung sichern

Der erste wichtige Schritt ist die Eingruppierung in eine Pflegestufe. Vom damit verbundenen Pflegegrad hängt die finanzielle Unterstützung ab, die einer Person zusteht. Um eine Einstufung zu erhalten, sollte man Kontakt mit der zuständigen Kasse aufnehmen und die Eingruppierung beantragen. Formal vorgenommen wird sie durch den angegebenen Pflegebedarf im Alltag. Dieser wird durch den Besuch eines Gutachters überprüft. Auf Basis des Gutachterberichts erfolgt anschließend die offizielle Eingruppierung.

Falls Pflegebedarf vorliegt, kann der Hausarzt des Angehörigen Tipps geben. Der Austausch mit ihm hat noch einen zweiten Vorteil: Der Mediziner überblickt Krankheiten, den Medikamentenbedarf und die korrekte Einnahmezeit der Arzneien. Er kann Angehörige einen Überblick zur täglichen medizinischen Versorgung geben. Auf Basis der gesammelten Informationen stellt man die Tagesrationen an Tabletten zusammen. Es müssen viele Medikamente zu unterschiedlichen Zeiten eingenommen werden? In dem Fall sparen vorsortierte Tabletten Zeit und Nervenkraft.

Wenn Angehörige plötzlich Hilfe brauchen - so klappt die Alltagsorganisation!


Angehörige Pflege brauchenBild: Robert-Kneschke-fotolia

Der Bund hat das neue Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz (PUEG) auf den Weg gebracht. Seit Kurzem ist es in Kraft. Es soll die Situation von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen verbessern. Wenn nahe Verwandte plötzlich Hilfe brauchen und man ihren Alltag managen muss, zählen jedoch nicht allein Finanzen. Allein der Organisationsaufwand ist für viele Menschen eine schwere Last. Besonders kompliziert wird es, wenn man selbst noch kleine Kinder hat, die versorgt und deren Alltag organisiert werden muss.

Externe Unterstützung bei der Alltagsorganisation

Externe Hilfen sind Gold wert, wenn man den Alltag von Angehörigen managen muss. Selbst wenn kein umfassender Pflegebedarf vorliegt, lohnt sich die Recherche zu regionalen Unterstützern. Pflegedienste können sich um pünktliche Pflegetätigkeit kümmern und den Start in den Tag kümmern, wenn Angehörige selbst bereits bei der Arbeit sind. Ihre Besuche strukturieren den Tag der Angehörigen und fördern außerdem einen regelmäßigen sozialen Kontakt. Neben den Pflegediensten kann man die Unterstützung zahlreicher Wohlfahrtsverbände und Hilfsorganisationen nutzen.

Diese fünf Hilfsorganisationen sind hilfreiche Ansprechpartner
  • Sozialstationen
  • Arbeiterwohlfahrt (AWO)
  • Caritas
  • Lebenshilfe
  • Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)

Die Essensversorgung wird zur Herausforderung, wenn Angehörige nicht mehr kochen können. Da gutes und schmackhaftes Essen im Alter über Gesundheit und Lebensqualität entscheidet, sollte man schwache Menschen in der Frage nicht sich selbst überlassen. Anlaufstellen wie "Essen auf Rädern" bringen Menschen zur passenden Zeit frisch zubereitetes Essen vorbei und entlasten die Angehörigen.

Vorbeugung für Notfälle

Rechtzeitig kümmern sollten sich Angehörige um die Einrichtung eines zuverlässigen Hausnotrufs. Es gibt Armbänder, die bei Notfällen per Knopfdruck einen direkten Notruf absetzen. Die Kosten errechnen sich je nach Anbieter aus einer Anschlussgebühr und einer Summe von ungefähr 20 Euro monatlich. Wer dieses Geld investiert, weiß, dass im Ernstfall schnell Hilfe vor Ort ist. Ein weiterer Vorteil: Die Helfer haben einen Zusatzschlüssel. Sie kommen in die Wohnung, ohne wertvolle Zeit zu verlieren.

Mit diesen Tipps wird es sicherlich auch für junge Eltern leichter, den Dreifachspagat zu schaffen: Kinder versorgen und erziehen, Job und Familie unter einen Hut bekommen und nahe Angehörige zu pflegen.

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