väterzeit.de - Vater sein, Mann bleiben

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Teil 1

Wie hat sich die Rolle des Vaters in den letzten Jahrzehnten verändert?

Wie wichtig ist der Vater für die Entwicklung des Kindes?

Familientypen ändern sich. Welche Folgen hat das für die Kinder?


Teil 2

Gibt es eigentlich den idealen Vatertyp?

Was hat sich mit Einführung des neuen Elterngeldes verändert?

Welche Einflussmöglichkeiten hat ein stark berufstätiger Vater?

Elternzeit als Qualifikation


väterzeit: Gibt es eigentlich den idealen Vatertyp?

Volker Baisch: Genauso wie es den idealen Muttertyp nicht gibt, gibt es auch den idealen Vatertyp nicht. Es gibt unterschiedliche Typen von Vätern. Der Typ Vater, der Familie und Beruf vereinbaren möchte, ist prozentual schon der weitaus größte und das lässt hoffen, dass es in den nächsten Jahren für viele Väter selbstverständlicher wird, sich um Beruf und Kinder gleichermaßen zu kümmern.

väterzeit: Was hat sich mit Einführung des neuen Elterngeldes verändert?

Volker Baisch: Väterfreundlichkeit ist für Unternehmen und Väter - nach all unseren Erfahrungen - eine "Win-Win"-Lösung. Die Personalentwicklungsabteilungen der Unternehmen sind neugieriger und offener seit der Einführung des Elterngeldes. Wir machen die Erfahrungen, dass Unternehmen sehr wohl gesprächsbereit sind, wenn es um die Umsetzung des neuen Elterngeldes geht. Bis jetzt fehlten die Experten und Fachleute, die solche Konzepte entwickelt haben und auch umsetzen konnten. Mit unserem Modellprojekt (Innovative Personalentwicklung für Väter) konnten wir uns viel Know How erarbeiten, um nun auch anderen Unternehmen Angebote zu machen, das Konzept "Väterfreundlichkeit" als Personalentwicklungsinstrument zu sehen. Wir machen die Erfahrung, dass gerade durch den Facharbeitermangel viele Personaler nach neuen Anreizmodellen für Mitarbeiter Ausschau halten.

väterzeit: Wie kann ein Vater, der aufgrund seiner Berufstätigkeit oder weil er ein so genannter Wochenend- oder Besuchsvater ist, trotzdem positiven Einfluss auf die Entwicklung seines Kindes nehmen?

Volker Baisch: Beim Vater kommt es nicht auf die Menge der Zeit an, um ein anwesender Vater zu sein, sondern eher auf die emotionale Präsenz, also auf die Qualität der Zeit. Ob er mal in der Woche anruft, eine SMS schickt (bei älteren Kindern), eine Karte schreibt, dass er gerade an sie denkt, sich an Elternabenden über das Fortkommen der Kinder informiert oder mal ein Wochenende im Rahmen unseres Programms mit Gleichgesinnten wegfährt - wichtig ist, mit den Kindern im Austausch, im Dialog zu bleiben, ihnen zu zeigen, dass sie trotz der Trennung oder der Distanz wichtig sind.

väterzeit: Zum Schluss ein ganz persönlicher Appell an alle Väter?

Volker Baisch: Ich glaube, dass es wichtig ist, sich immer wieder als Vater zu fragen, ob man seinem Kind nahe genug ist, um mit ihm in den Austausch über Alltäglichkeiten zu gehen oder mal allein mit dem Kind wegzufahren - das sind oft die schönsten Momente für beide und auch eine Kraftquelle für den Alltag.

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