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17.03.2013 2. Woche
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Umstandsmode

Von Elternzeitgesprächen mit dem Chef, Arztbesuchen, Elterninformationen und dem ersten Einkauf im Umstandsmodeladen.
Die zweite Woche. Streng genommen ist es die achzehnte – und mit dem Bauch wächst die Spannung. Aber alles der Reihe nach:

Uns geht es gut, auch wenn unsere guten Gefühle in dieser Woche leider etwas von einer mittelgroßen Operation an einem Muttermal bei meiner Partnerin überschattet wurden. Unangenehm ist vor allem, dass sich wohl noch ein paar Nachuntersuchungen und -behandlungen anschließen werden.

Unseren Nachwuchs scheint dies allerdings – zum Glück – kaum zu belasten. Er wächst, gedeiht und macht sich zunehmend breiter, so dass wir an diesem Wochenende dann auch nicht mehr um einen Besuch im Umstandsmodeladen vorbeikamen. Wurde doch die erste Hose und auch der erste Rock bereits enger. Und da sich nun zu unserem Wissen ganz klar nach außen sichtbare Anzeichen mehren, habe ich in den vergangenen Tagen die Gunst der Stunde genutzt und mit meinem Chef ein Gespräch über meine Pläne zur Elternzeit geführt.

Die Resonanz war menschlich und unterm Strich sehr positiv, soll heißen: als ebenfalls Familienvater beglückwünschte mich mein Chef und als Vorgesetzter sagte er mir seine Unterstützung zu, auch wenn er hier und da ein paar Einbußen für die Dienststelle sah.

Wie häufig angeraten kann ich an dieser Stelle nur bestätigen, dass es wichtig und vorteilhaft ist, im Vorfeld eines solchen Gespräches ein paar Gedanken darüber zu verlieren, wie der Kontakt zur Arbeit auch während der Elternzeit für einen aussehen soll. Möchte oder muss man sich tatsächlich zu 100 % freistellen lassen, oder kann man ein paar Stunden pro Woche entbehren, um z.B. an wöchentlichen Dienstbesprechungen oder auch kleineren Projekten mitzuwirken?

Ich für meinen Teil strebe dank der Unterstützung meiner Partnerin an, während meines Elternzeit-Halbjahres einen Vormittag pro Woche im Büro anwesend zu sein. Nicht weil ich unersetzlich wäre, sondern vielmehr, um „im Gespräch“ und über aktuelle Entwicklungen informiert zu bleiben.

Anfang dieser Woche erreichte uns auch ein Päckchen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), randvoll mit geballten Informationen für Eltern und für solche, die es werden wollen ;-)

„Reicht es nicht, dass die Buchläden bereits voll davon sind!?“, mag der geneigte Leser an dieser Stelle fragen. Die Antwort könnte lauten: „Doch, aber die Informationen der BZgA sind kostenfrei.“ Und sie machen aus meiner Sicht einen sehr guten Eindruck, zumal sie nicht nur sehr aktuell sind, sondern vor allem auch wichtige Querverweise zu anderen Stellen mit anderen Zuständigkeiten enthalten, vergleiche Kindergeld, Elterngeld & Co.

Ob es trotzdem weiterer Ratgeber, Informationen und Hilfestellungen aus dem sortierten Buchhandel bedarf, das muss letzten Endes jeder selbst entscheiden. Um ein Buch sind auch wir bereits nicht herum gekommen ...

Es grüßt für diese Woche,

Egon

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Kommentare von Lesern:

 
Klingone, Northeim:
22.03.2013 14:52
Ja, Bücher sind was Feines! Man hat sie zu Hause und kann sie immer wieder hervorholen. Und sogar mit der Frau zusammen. Am besten, wenn es nicht nur Babybücher über Mutterbauch und weibliche Befindlichkeiten sind, sondern auch die väterliche Wahrnehmung angesprochen wird. Das hilft bei Streit und Kabbeleien, es geht dann nicht so schnell auf die rein persönliche Ebene, ein "was weißt du schon, du bist doch nicht schwanger" kann dann mit quasi wissenschaftlichem Verweis gekontert werden. Steht ja alles schwarz auf weiß in einem Buch! Nebenbei macht das gemeinsame Lesen und Vorlesen auch Spaß und festigt die Beziehung.

Tagebuch Egon

Egon
Alter: 32
Wohnort: Unterfranken
Beruf: Beamter
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: vorauss. 8. 8. 13
Letzter Eintrag: 12.04.2013

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