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Reine Männersache


Reine Männersache - Film zum Rollenbild des MannesBild: Marcus Lenz

"Reine Männersache" heißt der neue Film von Susanne Binninger, der zur Zeit in verschiedenen Programmkinos zu sehen ist. Alpha-Tier, Ernährer, Vater - die Regisseurin besucht Orte, an denen Rollenbilder geprägt werden und fragt, wie Männer damit leben. Ein Männerfilm und eine unterhaltsame Dokumentation.

Vom Architekt zum Tagesvater


Ein Tagesvater. Seltenes Modell, aber für 1,30 Euro betreut der ehemalige Architekt neben seinen eigenen Kindern noch zwei weitere. Warum? "Weil ich etwas sinnvolles machen wollte", so die einleuchtende und rührende Antwort. Susanne Binninger hat sich nicht auf die Suche nach dem "Neuen Mann" gemacht und ihn selbstverständlich nicht gefunden. Sie schaut auch nicht mit Frauenblick auf Männer um zu erzählen, wo sie überall besser sein sollten. Sie hat das Naheliegende getan: Sie hat Männer gefragt, wie sie leben und wie sie mit den unterschiedlichen Rollenerwartungen klar kommen.

Dass es dabei auch Demaskierendes gibt, sollte von vornherein klar sein. So die Manager, die deutlich zugeben, dass sie nach 22.30 Uhr vom letzten Business-Talk gleich ins Bett fallen. Zeit für Familie? Fehlanzeige. Allerdings gibt es mit der Firma Airbus auch - leider zu wenige - Gegenbeispiele. Präsenzprinzip und Konferenzen nach 18 Uhr wurden abgeschafft.

Signale der Frauen


Doch auch Frauen senden widersprüchliche Signale an Männer. So diskutiert eine Gruppe eine Untersuchung, nach der auch die Mehrheit der Frauen meint, Männer müssten mehr verdienen als ihre Partnerin. Gleichzeitig sollten sie sexy sein, zärtlich und gute Väter. Aber gleichzeitig Alpha-Tier und Kuscheldaddy sein um so allen Erwartungen gerecht zu werden - wie kann das gehen? Und sollte es das überhaupt?

So gesehen ist der Film ein Plädoyer für die Wahlfreiheit des Mannes. Dass es auch für Männer mehr geben möge als Vollzeitarbeit und dafür letztlich beschimpft zu werden. Dass auch sie ihre persönliche Rolle im Leben finden und gestalten können - und dafür anerkannt werden.

Ralf Ruhl


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