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Oma und Opa an Bord!


Oma und Opa sind für die Betreuung sehr wichtig!Bild: katyushenka@photocase.de

Eltern wollen nur kurz für die Kindererziehung eine Auszeit nehmen. Zur Betreuung suchen sie vor allem bei den Großeltern Unterstützung. Und: Väter und Mütter haben ähnliche Vorstellungen vom Familienleben, so das Ravensburger Elternsurvey.

Die Eltern legen viel Wert auf das Handeln als Paar in der Familie. Das braucht gemeinsame Zeit - und schränkt die Zeit für den Beruf ein. Familienpolitische Vorstellungen, nach denen die Mütter mehr arbeiten würden, wenn die Männer sich mehr in der Familie engagieren, treffen offenkundig nicht zu. Die Familien bevorzugen ein "sequenzielles Modell", das in der Phase des Aufwachsens der Kinder Fürsorge und Beruf miteinander kombiniert.

Demnach ist es nur konsequent, dass 40% der Mütter von unter Dreijährigen - aber auch 40% der Väter - meinen, die Mutter sollte nicht erwerbstätig sein. Das ändert sich schon im Kindergartenalter: Da stimmen nur noch 10% der Väter und 8% der Mütter diesem Satz zu. Mit steigendem Alter der Kinder wollen Mütter dazuverdienen. Doch auch wenn die Kinder zur Schule gehen, wünschen nur 10% der Mütter eine Vollzeitstelle, 60% wollen sich Teilzeit. Die Wünsche der Väter unterscheiden sich hiervon kaum.

Angemahnt: Zeitpolitik für Familien


Die Hausfrauenehe ist demnach völlig out, ökonomische Selbständigkeit ist jungen Müttern wie Vätern wichtig. Das ist ein enormer Gegensatz zur Generation ihrer Eltern. Trotz dieser unterschiedlichen Lebenskonzepte der Generationen unterstützen sie sich gegenseitig.

Bei der Frage nach politischen Maßnahmen wünschen sich Eltern vor allem im Bereich "Zeit" Entlastung. Männer ordnen finanzielle Zuwendungen in ihrer Prioritätenliste höher an als Frauen. Vor allem Alleinerziehende sehen in der Verbesserung der Infrastruktur die vorrangige politische Aufgabe. Die Forscher mahnen daher vor allem bei der Zeitpolitik und bei den Öffnungszeiten der Kindergärten rasches Handeln an.

Ausufernde Arbeitszeiten


Den Grund sehen die Forscher in den ausufernden Arbeitszeiten, die oft nicht leicht zu planen sind und die von den Öffnungszeiten der Kindergärten nicht abgedeckt werden. Doch hier sind nicht nur Großeltern, sondern auch befreundete Familien im Einsatz.

Mütter und Väter unterscheiden sich nicht darin, mit wem sie zusammen am Tisch sitzen wollen und mit wem sie Probleme besprechen. Doch grundsätzlich nennen die Mütter hier mehr Personen als die Väter. Auf die Familie können sich alle grundsätzlich verlassen. Doch auch die Paarbeziehung ist den Eltern wichtig; die persönlichen Bindungen beziehen sich vor allem auf die Kinder und den Partner. Der ist übrigens auch den allein Erziehenden wichtig: Vor allem die ledigen Mütter finden Unterstützung in Rat und Tat bei einem Partner.

Wie zufrieden sind Eltern?


1000 Väter und 1000 Mütter mit mindestens einem Kind wurden durch eine Wissenschaftlergruppe um Deutschlands profiliertesten Familienforscher, Prof. Hans Bertram von der Humboldt-Universität Berlin befragt. Es ging um die Lebenszufriedenheit von Müttern und Vätern - denn wenn es den Eltern gut geht, können sie den Kindern auch ein gesundes Aufwachsen und gute Bildungschancen ermöglichen, so die Annahme.

Daher wurde das Wohlbefinden in den Bereichen Materielle Situation, Erwerbsleben, Bildung, Gesundheit, familiäre und außerfamiliäre Netzwerke und Familienpolitik untersucht. Was die Forscher erstaunte: Familien sind nicht so auf sich und ihre kleine Welt konzentriert, wie sie angenommen hatten und wie es dem allgemeine gesellschaftlichen Familienbild entspricht.

Unterstützungsfaktor Nummer eins sind die Großeltern. Sie werden nicht nur bei Notfällen herbeigerufen, sondern sind auch im normalen Alltag präsent. Interessanterweise sowohl mit betreuender Unterstützung als auch mit freundschaftlich-elterlichem Rat. Ob das Kind einen Platz im Kindergarten hat, ist dabei egal, Oma und Opa werden nicht als "Krippenersatz" angefordert.

Väter: Immer noch Familienernährer


Da die Väter zu über 80% Vollzeit berufstätig sind, findet man bei ihnen eine stärkere Berufsorientierung. Über 40% der Frauen hingegen sind nicht erwerbstätig, knapp 45% sind in Teilzeit beschäftigt. Sie neigen daher einem "adaptiven Familienmodell" zu, das die Lebensbereiche Familie und Beruf aufeinander zu beziehen versucht.

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