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Weniger Elterngeld


Sparwut - Weniger ElterngeldBild: coresince84@photocase.de

"Wir alle müssen sparen - auch Familien sind davon nicht ausgenommen", so begründet Bundesfamilienministerin Kristina Schröder die im Kabinett beschlossenen Kürzungen.

Im Etat des Bundesfamilienministeriums (Einzelplan 17) soll es Einsparungen von jährlich 630 Millionen Euro geben. Gemessen am Gesamtetat des Ministeriums ist das ein hoher Sparbeitrag, dafür soll er in den Folgejahren jedoch gleich bleiben und nicht weiter steigen. Ursprünglich lag der Haushaltsansatz des Bundesfamilienministeriums für 2011 bei rund 6,5 Milliarden Euro. Das Elterngeld nimmt mit 4,5 Milliarden Euro davon etwa 70 Prozent ein. Erreicht wird die Einsparsumme durch Modifizierungen beim Elterngeld. Sowohl das Mindestelterngeld von 300 Euro als auch der Höchstsatz von 1800 Euro bleiben dabei unangetastet.

Hitliste der Kürzungen

  • Bei höheren Einkommen wird die Lohnersatzquote abgeflacht: Ab 1240 Euro bereinigtem Nettoeinkommen sinkt die so genannte Ersatzquote von 67 auf 65 Prozent. Betroffen sind auf Grundlage der Bezugszahlen 2009 rund 195 000 der insgesamt 800 000 Elterngeldbezieher - und damit 25 Prozent.
  • Dazu werden pauschal besteuerte Arbeitgeberleistungen- zum Beispiel Dienstwagen - bei der Berechnung des Einkommens nicht mehr berücksichtigt. Betroffen sind 60 000 der Elterngeldbezieher 2009 (7,5 Prozent). Das gilt auch für Einkünfte außerhalb der Europäischen Union. Das betrifft 30 000 aller Elterngeldbezieher 2009 (rund vier Prozent).
  • Das Elterngeld soll auch bei Hartz IV-Empfängern angerechnet werden - so wie das beim Kindergeld bereits geschieht. Dies ist keine Benachteiligung, denn Leistungen nach dem SGB II dienen der Absicherung des Bedarfs. Bezieht der erwerbsfähige Hilfebedürftige zusätzliche Einkünfte, werden diese angerechnet. Betroffen sind rund 130 000 Familien - 16 Prozent aller Elterngeldbezieher 2009. Zentrales Anliegen ist, einen Anreiz zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zu setzen. Bisher bezieht eine Familie mit zwei Kindern nach SGB II - inklusive Elterngeld - Leistungen vom Staat von bis zu 1885 Euro.
"Das Elterngeld ist ein Erfolgsmodell", erklärt Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. "Deshalb habe ich dafür gekämpft, dass die grundlegende Struktur unangetastet bleibt."

(Quelle: Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums vom 7.6.2010)

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