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11.08.2024 8. Woche
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Wenn die Pferde mit mir durchgehen

Erlebe mit Noah eine aufregende Woche auf dem Reiterhof und erfahre, weshalb wir bei diesem Urlaub nicht aufs falsche Pferd gesetzt haben.
Hallo mein Herz,

ich weiß nicht, was du dieses Jahr in den Sommerferien machst.

Ich verbrachte die letzte Woche mit Mr. Magic, Noah und den Zwillingen auf einem Reiterhof.
Wir wollten mal so richtig die Sau rauslassen.

Mit dabei waren auch meine Schwiegereltern, meine Schwägerin mit ihrer Familie und viele Freunde meines Mannes.

Um es genau zu nehmen hatten wir fast den gesamten Kollerhof in Bayern gemietet, für den ich hier ausdrücklich eine Empfehlung ausspreche.

Gleich zu Beginn sagte meine Schwägerin: „Also was wir damals alles durften, kann ich meinen Kindern unmöglich erlauben. Ich halte die Zügel da echt eng und kurz.“
‚Schönes Sprachbild‘, dachte ich mir.
Damit kann ich arbeiten!
Dieser Blockartikel ist also ein Stück weit auch auf ihren Mist gewachsen. ;)
Zumindest was die Redewendungen angeht.

Lass uns aber das Pferd nicht von hinten aufzäumen, sondern vorne beginnen.

Als ich meiner Freundin vor einigen Wochen davon erzählte, dass ich mit Noah alleine vorfahren würde, wurde ich bestaunt „Was? So eine lange Tour mit deinem kleinen Baby?“

Während ich dachte, ‚So klein ist er gar nicht mehr. Seufz.‘ erzählte sie mir einen vom Pferd wie stressig das werden würde.
Doch sie sollte auf dem Holzweg sein.

Ich plante die Abfahrt für 0600 - gesprochen „Null Sechshundert“.
Meint 6.00 Uhr morgens.
Länger alleine zu Hause bleiben?
Dazu brachten mich keine zehn Pferde, denn die Zwillinge waren bei ihrer Mutter und Mr Magic fuhr zur Arbeit.
Mein Sohn und ich spannten also die Pferde an und machten uns auf den Weg nach Bayern zum Kollerhof.

Noah schlief wie ein Baby.
Klar, er ist ja auch eins.

Als er hungrig wurde, hielten wir beim Restaurant „Zur goldenen Möwe“, auch bekannt als McDonalds.
So gut wie alle Kinder stehen auf diese Stopps und sind danach glücklich.
Für Noah gab es eine McMilch und eine frische Windel.
Anschließend schlief er friedlich weiter.

Kurz nach 11 Uhr kamen wir an unserem Ziel an.
Noah brauchte unbedingt eine neue Windel.
Da ich weder Zeit noch kein Lagebild hatte, wickelte ich ihn auf dem Tisch einer Holzhütte.
Nebenan war der Stall mit den Puten und die wurden fast verrückt, wie der Hund in der Pfanne.
Neugierig kamen sie laut gackernd angerannt.

Ich dachte noch ‚was sind das doch für dumme Puten‘, aber die sind nicht dumm.
Sie können sich sehr gut im Gelände orientieren und finden Lösungen für Probleme.

Ich bekam den Schlüssel für unsere Ferienwohnung als Letzte.
Das war jedoch nicht schlimm, weil die Gastwirtschaft ab 8.00 Uhr geöffnet war.
Wir gönnten uns nach der Windel eine Stärkung.
Noah bekam eine Milch und ich ein leckeres Stück warmen Schokokuchen und einen Kaffee.
Im Keller der Gastwirtschaft fand ich dann auch eine Wickelstelle.
Da brauchten sich die Puten den Rest der Woche nicht mehr aufregen.

Nachdem ich den Schlüssel hatte, machte ich mich auf die Suche nach der Ferienwohnung und stand wie der Ochs‘ vor’m Berg.
Fragen wollte ich allerdings auch nicht.
Also machten Noah und ich einen Spaziergang über das Gelände.

Irgendwann hatten wir dann Glück und fanden die Wohnung, räumten das Auto aus und währenddessen trudelten alle anderen ein und die wilde Sause begann.
Gegen 19.30 Uhr war bei mir und Noah dann allerdings Sense.
Noah und ich zogen uns zurück.

Unsere Nächte waren durchgängig entspannt und wir hatten schnell unsere Routine entwickelt.
Danach sahen die Tage recht gleich aus.
Ausschlafen, frühstücken, Familie und Freunde auf ihren Terrassen besuchen, Buch lesen, Eis essen, Blogartikel schreiben, Abendessen, schlafen.

Am Dienstag wich ich von der neuen Routine ab, denn ich musste in die Stadt, um neue Milch für Noah zu kaufen.
Ich bin noch immer keine Milchkuh, aber ich pumpe weiterhin fleißig, damit sich das ändert.

Noah ließ ich bei Oma und Opa.
Natürlich ließen sie sich liebend gerne vor den Karren spannen.
Am Mittwochnachmittag kamen dann auch Mr. Magic und die Zwillinge, sodass am nächsten Tag für die Mädels Reitstunden auf dem Programm standen.

Sie hatten auch richtig viel Spaß dabei, die Kaninchen zu streicheln, durch die Ställe zu stromern, auf dem Spielplatz zu toben und anderen Kindern beim Reiten zuzusehen.
An einem Tag wurde das tatsächlich gefährlich.

Ein Junge schoss mit seinem Pferd den Bock ab.
Nicht mit dem jungen Reiter gingen die Pferde durch, sondern sein Pony bockte und vergaloppierte sich.
Mr. Magic stand mit Noah im Kinderwagen mitten auf dem Weg und das Pony rauschte an ihnen vorbei.
Das war echt eine knappe Kiste und als mir die aufgeregten Zwillinge davon erzählten, dachte ich, mich tritt ein Pferd.
Zum Glück ist nichts passiert!

Am Samstagabend gab es dann das große Abschlussfeuer mit Marshmallows und Stockbrot.
Ein echtes Highlight für kleine und große Kinder.

Wir hatten wirklich eine richtig tolle Zeit.
Das Einzige, was nervig war, waren die Wespen und Fliegen.
„Die fliegen auf uns!“, sagte ich zu meinem Mann.
„Die Fliegen auf uns!“ – vielleicht ist Rechtschreibung doch nicht immer so wichtig, aber das ist nur ein Gedanke am Rand. ;)

Die Rückreise war jedenfalls fast genauso entspannt, wie die Hinreise.
Natürlich gab es wieder einen Zwischenstopp im Restaurant „Zur goldenen Möwe“, denn dort ist es wirklich sehr kinderfreundlich.
Noah genoss die Zeit und strampelte sich so richtig zwischen uns aus.
Am Abend zeigten uns dann die Kinder noch ihre Zeugnisse und ich war sehr glücklich zu sehen, dass sie auch ein Zeugnis ohne Noten bekommen hatten.
Sie haben eine richtig tolle Lehrerin!

Wir sind wirklich sehr stolz auf unsere Kinder und fühlen uns unendlich bereichert.

Wenn du nächste Woche in die Ferien fährst, wünsche ich dir, dass du die Zeit nicht in vollen Zügen genießt, sondern in leeren Eisdielen und Schwimmbädern. ;)

Denk immer daran: Das Leben ist kein Ponyhof, aber geritten wird trotzdem!

Hab jede Menge Spaß und achte mal darauf, wie viele Redewendungen wir im Alltag benutzen.

Wir lesen uns.


Deine Marion Glück

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