Mann backt: mit Kindern richtig Kuchen backen
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Backen ist ein Erlebnis für Männer, vor allem zusammen mit den Kindern! Und die Produkte freuen Herz und Magen der ganzen Familie. Das sagt der Tiroler Tortenspezialist und Food-Blogger Marian Moschen. Ralf Ruhl sprach mit ihm über das Vorbild Vater, Backen in der Kita und den bei Süßspeisen unvermeidlichen Bauchansatz.
Der backende Papa – ein echtes Vorbild
Väterzeit: Herr Moschen, Ihr Buch und Ihren Blog haben Sie „Mann backt“ betitelt. Ist das Backen eigentlich nichts für Männer?
Marian Moschen: Es gibt inzwischen viele Männer, die gerne kochen. Damit meine ich nicht nur die Fernseh- oder Sterneköche. Viele Männer, vor allem Väter, haben mehr als nur ein oder zwei Gerichte auf ihrer Liste, die sie richtig gut zubereiten können. Das ist ein Bereich, in dem sie ihre Kreativität im Haushalt zeigen und ausleben können. Außerdem muss man das Kochen irgendwann lernen, wenn man aus dem Elternhaus ausgezogen ist. Nur vom Pizzabringdienst zu leben ist auf die Dauer etwas fad und vor allem teuer. Also lernt jeder, wie Spagetti mit Tomatensoße zuzubereiten sind.
Aber wieso haben Männer eine solche Scheu vor dem Backofen?
Backen ist immer noch speziell weiblich konnotiert, vor allem, wenn es um Süßes geht. Dabei gibt es viele Männer, die gerne Kuchen essen und auch gerne backen würden. Sie müssen da aber über eine Hürde springen. Hier ist also das Vorbild wichtig: Wenn Männer sehen, dass Männer backen und dabei etwas Gutes herauskommt, dann probieren sie es selbst auch aus. Das ist ein echtes Lernen am Modell.
Backen Ihre Kinder mit Ihnen gemeinsam?
Ja, meine beiden Söhne helfen begeistert mit. Der Große trennt die Eier und wiegt die Zutaten ab. Dafür hat er eine Waage mit einer Skala. Da kann ich ihm gut zeigen, wie weit der Zeiger gehen muss, bis die richtige Menge erreicht ist. Auf so eine Waage kann man auch passende Bilder kleben, das macht es noch einfacher. Der Kleine spielt hauptsächlich noch mit dem Schneebesen und den Plastikgefäßen. Die sind wichtig, weil sie nicht zersplittern, wenn sie mal vom Tisch fallen. Beide haben mir immer schon beim Backen zugeschaut, sogar, als sie noch in der Kinderwippe lagen.
Backen ist immer noch speziell weiblich konnotiert, vor allem, wenn es um Süßes geht. Dabei gibt es viele Männer, die gerne Kuchen essen und auch gerne backen würden. Sie müssen da aber über eine Hürde springen. Hier ist also das Vorbild wichtig: Wenn Männer sehen, dass Männer backen und dabei etwas Gutes herauskommt, dann probieren sie es selbst auch aus. Das ist ein echtes Lernen am Modell.
Mit Kindern backen – ein gemeinsames Erlebnis
Backen Ihre Kinder mit Ihnen gemeinsam?
Ja, meine beiden Söhne helfen begeistert mit. Der Große trennt die Eier und wiegt die Zutaten ab. Dafür hat er eine Waage mit einer Skala. Da kann ich ihm gut zeigen, wie weit der Zeiger gehen muss, bis die richtige Menge erreicht ist. Auf so eine Waage kann man auch passende Bilder kleben, das macht es noch einfacher. Der Kleine spielt hauptsächlich noch mit dem Schneebesen und den Plastikgefäßen. Die sind wichtig, weil sie nicht zersplittern, wenn sie mal vom Tisch fallen. Beide haben mir immer schon beim Backen zugeschaut, sogar, als sie noch in der Kinderwippe lagen.
´Was ist das Wichtigste beim Backen mit Kindern?
Man braucht eine große Toleranz gegenüber Dreck und Flecken. Auch haben Kinder einen anderen Zeitbegriff. Da darf man nicht auf das Ergebnis fixiert sein, sondern das gemeinsame Erlebnis steht im Vordergrund. Es geht immer um das Miteinander, man hat gemeinsam Zeit verbracht - und am Ende gibt es leckeren Kuchen.
Sie arbeiten als Kindergartenpädagoge. Backen Sie auch in der Kita?
Ja, natürlich. Die Kinder haben sogar einen Sauerteig angesetzt. Da haben sie die Aufgabe, ihn zu „füttern“ und am Leben zu erhalten. So ist das Thema Essen immer präsent. Die Kinder backen am liebsten Brot. Das liegt daran, dass Brotteige etwas schwerer sind und nicht so empfindlich. Die können sie nach Herzenslust kneten. Wichtig ist auch, dass es relativ schnell geht, sie bald sehen können, was sie da gemacht haben. Da eignet sich besonders ein Zehn-Minuten-Brot oder auch ein Becherkuchen, zumal da jeder seine eigene Portion ein wenig selbst gestalten kann.
Man braucht eine große Toleranz gegenüber Dreck und Flecken. Auch haben Kinder einen anderen Zeitbegriff. Da darf man nicht auf das Ergebnis fixiert sein, sondern das gemeinsame Erlebnis steht im Vordergrund. Es geht immer um das Miteinander, man hat gemeinsam Zeit verbracht - und am Ende gibt es leckeren Kuchen.
Sie arbeiten als Kindergartenpädagoge. Backen Sie auch in der Kita?
Ja, natürlich. Die Kinder haben sogar einen Sauerteig angesetzt. Da haben sie die Aufgabe, ihn zu „füttern“ und am Leben zu erhalten. So ist das Thema Essen immer präsent. Die Kinder backen am liebsten Brot. Das liegt daran, dass Brotteige etwas schwerer sind und nicht so empfindlich. Die können sie nach Herzenslust kneten. Wichtig ist auch, dass es relativ schnell geht, sie bald sehen können, was sie da gemacht haben. Da eignet sich besonders ein Zehn-Minuten-Brot oder auch ein Becherkuchen, zumal da jeder seine eigene Portion ein wenig selbst gestalten kann.
Blaubeer-Cupcakes
Etwas anspruchsvoller - Manchmal muss es einfach fruchtig sein... und cremig, und fluffig, und lecker, und dabei noch besonders schön aussehen. Alles in einem also, aber geht denn das überhaupt? Mit diesen leckeren Blaubeer-Cupcakes definitiv...
Zutaten
Für die Muffins:
165 g zimmerwarme Butter
165 g Staubzucker
1 Vanilleschote (das Mark), alternativ Vanillezucker oder Vanillearoma
3 Eier (Größe L)
165 g Mehl, plus etwas mehr zum Bearbeiten
1 Päckchen Backpulver
350g Blaubeeren
Für das Topping:
500 g Vanillepudding (nach Packungsanleitung zubereiten)
250 g zimmerwarme Butter
250 g Staubzucker
frische Blaubeeren zum Garnieren
- Das Backrohr auf 175 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Butter, Staubzucker und das Mark der Vanilleschote in eine Schüssel geben und weiß-schaumig schlagen. Die Eier einzeln einrühren, bis alles eine homogene Masse ergibt. Mehl und Backpulver dazugeben und nochmals kurz verrühren.
- Die fertige Masse in einen Spritzbeutel füllen und in 12 Muffinformen verteilen. 100 g Blaubeeren in Mehl wälzen, damit sie nicht absinken, und auf den Muffins verteilen. Die restlichen Blaubeeren beiseitestellen.
- Die Muffins 25 – 30 Minuten backen.
- Für das Topping den Vanillepudding nach Packungsanleitung kochen, noch heiß mit Frischhaltefolie abdecken (direkt auf den Pudding) und auf Zimmertemperatur auskühlen lassen. Die restlichen Blaubeeren erhitzen, pürieren, durch ein Sieb streichen und ebenfalls auskühlen lassen.
- Butter und Staubzucker schaumig schlagen. Den abgekühlten Pudding mit dem Mixer cremig rühren, dann unter ständigem Rühren löffelweise zur Butter-Zucker-Masse geben, bis alles vermengt ist. Zuletzt die passierten Blaubeeren dazugeben und nochmals alles vermengen.
- Das fertige Topping in einen Spritzbeutel mit Rosentülle füllen, auf die Blaubeer-Muffins dressieren, mit frischen Blaubeeren garnieren und genießen.
Brüsseler Schnitten
Einfach und klassisch - Was wäre ein gemütliches, spontanes Treffen mit Freunden, wenn man zum Kaffee nicht das passende feine Gebäck hätte? Sollte nicht viel Zeit zum Vorbereiten bleiben, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Ab in den Supermarkt stürmen und einen dieser ungenießbaren, abgepackten Kuchen besorgen oder Möglichkeit zwei: Ihr backt Brüsseler Schnitten. Lecker, fluffig, saftig und genau so groß, dass ein Stück in unseren Mund passt und noch je eins pro Hand „reserviert“ werden kann, damit man noch genug abkriegt, wenn alle zugreifen.
Zutaten
4 Eier
150 g zimmerwarme Butter
150 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
50 g Mehl
150 g geriebene Nüsse
1 gestrichener TL Backpulver
1 Prise Salz
250 g Himbeermarmelade (oder auch Ribisl, Zwetschgen usw.)
250 g Staubzucker
4 EL Zitronensaft
1-2 EL lauwarmes Wasser
- Das Backrohr auf 170 Grad (ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Die Eier trennen. Die Butter schaumig rühren. Nach und nach Zucker, Vanillezucker und die Dotter unterrühren, bis alles zu einer fluffigen Masse geworden ist.
- Mehl, Nüsse und Backpulver vermengen. Das Eiweiß mit 1 Prise Salz zu einem luftigen Schnee schlagen. Den Eischnee und die Mehlmischung abwechselnd von Hand mit dem Schneebesen unter die Butter-Zucker-Masse heben.
- Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen und 25 – 30 Minuten goldbraun backen.
- Kuchen in der Form etwas abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter stürzen und auskühlen lassen.
- Den ausgekühlten Kuchen waagerecht in zwei Hälften durchschneiden. Die Marmelade erwärmen und auf eine Hälfte streichen, dann mit der zweiten belegen.
- Für die Glasur den gesiebten Staubzucker mit dem Zitronensaft und 1 EL lauwarmem Wasser zähflüssig verrühren. Falls die Glasur zu fest ist, noch einen zweiten Esslöffel Wasser dazugeben. Die Glasur auf dem Kuchen gleichmäßig verteilen und fest werden lassen.
- Kuchen vor dem Servieren in 3 x 5 cm kleine Schnitten schneiden und genießen.
Schokolade und Hüftspeck
Und was ist Ihre persönliche Lieblingstorte?
Sachertorte, mit viel Schokolade! Und schön dekoriert sollte sie sein, das Auge isst ja mit.
Das führt aber zu breiten Hüften...
Ja, man muss immer im Auge behalten, dass Kuchen und Süßspeisen keine vollwertige Hauptmahlzeit sind. Es geht also um das richtige Maß – ein Stück, nicht drei oder vier. Das gelingt am besten, wenn die Qualität hoch ist. Und Fahrrad oder Fitnessstudio gehören auch zum „Speiseplan“.
Interview: Ralf Ruhl
Nusstorte
Etwas anspruchsvoller - Es sind gerade die alltäglichen Kuchen und Torten, von denen man sich besonders viel erwartet. Eine Nusstorte? Damit beeindruckt man niemanden mehr. Oder doch? Dann solltet ihr an dieser Stelle nicht weiterblättern, sondern gleich die Küchenmaschine anwerfen. Diese Nusstorte bietet alles, was eine echte Nusstorte ausmacht. Sie ist saftig und locker, schmeckt richtig lecker und ist nebenbei noch ganz einfach zu backen. Die Creme de la Creme unter den Nusstorten sozusagen.
Zutaten
200 g Weizenmehl
1 Päckchen Backpulver
7 Eier
270 g zimmerwarme Butter
140 g Staubzucker
2 gestrichene TL Zimt
300 g gemahlene Nüsse (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse etc.)
6 cl lauwarme Milch
2 cl Rum
140 g Kristallzucker
1 Prise Salz
- Das Backrohr auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Das Mehl mit dem Backpulver in eine [listenpSchüssel geben und vermischen. Die Eier trennen. Die Dotter mit der zimmerwarmen Butter, dem Staubzucker, dem Zimt und den Nüssen zum Mehl geben und so lange rühren, bis die Masse homogen wird und richtig fluffig.
- Die lauwarme Milch und den Rum dazugeben und noch mal alles verrühren, bis sich die Flüssigkeiten komplett aufgelöst haben. Wichtig ist, dass ihr hier keine kalte Milch dazugebt, sonst flockt euch das Ganze aus.
- Nun das Eiweiß in einer separaten Schüssel halbsteif schlagen, dann den Kristallzucker einrieseln lassen und eine Prise Salz dazugeben. So lange schlagen, bis der Eischnee cremig geworden ist. Den Eischnee mit einem Schneebesen von Hand unter die Nuss-Butter-Masse heben. In eine 24 cm große gefettete Springform geben und 50-60 Minuten goldbraun backen.
Der Kuchen schmeckt auch mit Staubzucker bestreut, mit einer einfachen Schokoladenglasur und mit jeder Buttercreme superlecker. Die für mich ideale Creme ist jedoch das Topping meiner Vollmilchschokolade-Himbeer-Cupcakes. Wenn ihr dem Ganzen noch eine besondere geschmackliche Note geben wollt, gebt einfach 2 – 3 cl Weinbrand dazu.
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