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Futter für Kicker - Tipps für die Ernährung von Nachwuchskickern


Tipps für die Ernährung von NachwuchskickernBild: Holger Bernert

Während der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika nehmen die Deutschen 82.000 Tonnen an Gewicht zu, so die vorsichtige Schätzung von Ernährungsexperten. Nur ein Bruchteil der Kids ernährt sich gesund und bewegt sich ausreichend in der Freizeit. Auch aktive Fußballer und deren Eltern wissen oft nicht, was gut ist und was nicht.

Essen - eine Familienaufgabe

Glaubt man den Einschätzungen von Ernährungsfachleuten, steht Deutschland vor einer echten Herausforderung: Kinder und Jugendliche bewegen sich immer weniger und werden immer dicker. Sogar die Werbung mit deutschen Nationalspielern suggeriert, dass der Verzehr einer Nuss-Nougatcreme gesund sei. Doch in einem einzigen Glas stecken neben gemahlenen Haselnüssen vor allem Zucker und Fett. Und in einem einzigen Liter Cola sind 24 Stück Würfelzucker enthalten.

Grundsätzlich wird das Ernährungsverhalten unserer Kinder durch Vorbilder wie Eltern, Freunde und der Fernseh- und Radiowerbung geprägt. Hinzu kommen umfangreiche Marketingstrategien der Lebensmittelindustrie und der Systemgastronomie. "Vor allem der zunehmende Verlust der Ernährung als Familienaufgabe und der dadurch gesteigerte Außer-Haus-Verzehr führt zu fremdgeprägten, oft ungesundem Ernährungsverhalten", weiß Dr. Stephan Lück. Nach Auskunft des Kölner Ernährungswissenschaftlers bevorzugen Kinder und Jugendliche ballaststoff- und energiereiche Kost. Dabei ist der Fettanteil extrem hoch.

Vorbilder prägen das Essverhalten

In der heutigen Gesellschaft ist es sehr einfach, den Hunger durch scheinbar gesunde Backwaren oder Süßigkeiten zu stillen. Deshalb sei es zunehmend wichtiger, die Ernährungsaufklärung wieder in die Hände der wichtigsten Vorbilder der Kinder und Jugendlichen zu geben. "Die Eltern müssen mit in die vorteilhafte Prägung des Essverhaltens ihres Nachwuchses einbezogen werden", so der Kölner Ernährungswissenschaftler weiter. Ergänzend müssen die Erziehungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen sowie der Sportverein ihren Teil dazu beitragen, dass den Kindern die Chance eingeräumt wird, ein gesundes Leben führen zu dürfen."

Auch bei der Getränkeauswahl sollte man ein Auge auf den Konsum der Kinder und Jugendlichen werfen. Die meisten Getränke sind leere Kalorienbomben, die kaum oder gar keine Nährstoffe, Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Protein und essentielle Fettsäuren enthalten. Der Tipp des Fachmanns: "Kinder sollten schon frühzeitig an Trinkwasser, Mineralwasser oder wasserhaltige Teegetränke mit keinem oder nur geringem Zuckeranteil sowie stark verdünnte Fruchtsaftschorlen gewöhnt werden."

Wer also an der Ernährung unserer Kinder und Jugendlichen beteiligt ist muss sich seiner persönlichen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein. "Ernährungsverhalten wird geprägt", resümiert Lück. "Und das schon beginnend im Mutterleib." Wenn der Vater regelmäßig Schweinschnitzel mit Pommes und Mayonnaise esse, könne der Sohn, der seinen Papa liebt und in ihm das große Vorbild sieht, doch nicht plötzlich auf Sommersalat mit Putenbruststreifen wechseln. "Die Basis der Ernährung muss den Regeln einer gesunden Ernährung entsprechen. Kinder sollten in die Herstellung von Speisen kreativ einbezogen werden. Dabei muss ihnen immer wieder der persönliche Nutzen klar gemacht werden. Eine gesunde Ernährung führt zu Schlanksein, sportlicher Leistungskraft, Gesundheit, Attraktivität und Anerkennung. Auch die kritische Auseinandersetzung mit Werbeaussagen und Marketingstrategien der Lebensmittelindustrie gehören dazu." Und dies dürfe sich nach dem WM-Endspiel nicht in Luft auflösen.

Holger Bernert

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