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29.04.2013 32. Woche
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Auf dem Weg zur Schule

Vom Busfahren, Fehlzeiten bei der Familie und besonderen Situationen
Das erste Kind stellte die Tage fest, dass es doch die Tage mag, an denen es “schön warm“ sei. Und “schön warm“ ist es, wenn es nicht kalt und nicht zu warm ist. Heute ist der Schulbus schön warm.

Kurz vor sieben fährt der Schulbus los und ist kurz vor acht da - einmal umsteigen inbegriffen. Die Kollegen witzeln teilweise herum, dass mein Betreuungswille schon früh am Tag geweckt sei.

Am Freitag hatte ich zum ersten Mal selbst unterrichtet - und es war gut. Prima Schüler, liebe Mentorinnen, tolle Kollegen und eine freundliche Schulleitung - was will ich mehr? Morgen ist die zweite Stunde dran und in einer Woche habe ich meinen ersten Unterrichtsbesuch. Das bedeutet, dass meine Fachseminarleiterin und ein Vertreter der Schulleitung und meine Mentorin im Unterricht mit dabei sind. Damit überrasche ich die Schüler morgen.

Das Wochenende war davon geprägt, Zeit mit den Kindern zu verbringen, draußen im Sonnenschein mit ihnen und der Nachbarskatze zu spielen und Stundenvorbereitung. Mein Eindruck: ich tue mich etwas schwer damit, das Ei des Columbus neu erfinden. Vielleicht geht es allen so, vielleicht gibt es deshalb die Stufen der Lehrerbildung und die Reformanstrengungen. Vor dem Computer jedenfalls sitze ich allein mit meinen Regelwerken.

Geschlafen hab ich die vergangene Nacht sehr schlecht, die Träume waren wild. Zum Beispiel von einer spitzen Privatbibliothek, meinem kaputten Smartphone, vergeblichen Unterrichtsvorbereitungsbemühungen und Verfolgungsjagden. Sowas aber auch.

Die letzten zwei Tage brachte ich die Kinder ins Bett, denn sie klagten mehr Papa-Zeit ein. Der Abstand der beiden ist gerade so, dass die zweite Tochter trotz Mittagsschlaf (der immer öfter ausfällt oder sehr kurz ist) am Abend so fertig ist, dass sie selbst ins Bett will, die erste Tochter aber so munter ist, dass sie noch so viel Kraft hat. Aber sie will auch mit und schläft dann im Bett aber nicht wirklich. So am Sonnabend. Die zweite schläft in tiefen Zügen, die erste macht lustige Sachen im Bett. Als sie dann endlich schlief und ich mich raus schlich, fiel mir ein, dass sie keine Windeln trugen. Diese den schlafenden Kindern anzuziehen übertrug ich der Frau, da ich erst mal aus meinem Dusel raus kommen wollte. Doch bevor die Frau soweit war, kam die erste Tochter aus dem Zimmer und verkündete fröhlich, die Schwester hätte ins Bett “gekackt“. Ich säuberte das schlafende und weiter ausscheidende Kind, zog ihm die Windel an und wechselte die Wäsche, um die sich die Frau dann weiter kümmerte.

Gestern gab es einen wundervollen Familienausflug, den ich daheim geblieben nutzte, weitere Umzugs-Sachen zu regeln. So habe ich mir jetzt einen vorläufigen Arbeitsplatz eingerichtet und einige Umzugskisten gelehrt. Es wird. Nur die erste Tochter war traurig, dass ich bei diesem “schön warmen“ Tag nicht mit ihnen den Ausflug mache. “Du kommst ja nie mit.“

Na hoffentlich wird das nicht zur Angewohnheit.

Einen guten Start in die Woche wünscht


eurer Herr Gaigals

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Tagebuch Herr Gaigals

Herr Gaigals
Alter: 36
Wohnort: bei Dresden
Beruf: Krankenpfleger und zukünftig Lehrer
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 2 Töchter, 5 und 2 Jahre
Letzter Eintrag: 30.09.2013

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