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20.06.2010 0. Woche
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Eine Woche ohne Familie

Papa ohne Familie – Emilio ohne Windeln – Amadeo mit neuem Kindergarten
So langsam habe ich die Zeitverschiebung wieder im Griff. Letzte Woche war ich ja beruflich in Asien unterwegs. Eine Woche ohne Familie – das war mal wieder so richtig gewöhnungsbedürftig. Einerseits ist es natürlich durchaus schön, wenn man nachts nicht durch eines der beiden Kinder geweckt wird. Andererseits liegt es sich zuhause neben meiner Frau schon bedeutend angenehmer, als alleine in einem Hotelzimmer.

Dank Internet war ich aber wenigstens immer auf dem Laufenden. Klar, kaum bin ich nicht zu Hause, geht es bei den Kindern und meiner Frau mit Krankheiten los. Emilio hatte so einer Art Bindehautentzündung, bekam dann auch noch Fieber und Amadeo fing wieder verstärkt an zu Husten. Bei Anna stellten sich Hals- und Kopfschmerzen ein. Da habe ich dann immer ein schlechtes Gewissen, Anna mit den Kindern allein gelassen zu haben. Aber der Opa war ja zur Verstärkung die Woche über da.

Auf dem Flug nach Japan habe ich dann leider den Erfolg der deutschen Fußballmannschaft verpasst. Nur die Ergebnisse wurden durchgesagt. Dafür hatte ich in Seoul ein besonderes Erlebnis. Zum Spiel Korea gegen Argentinien hatte sich halb Seoul auf den Straßen zum „Public Viewing“ versammelt. Überall riesige Bildschirme und tausende von rot gekleideten Fußballfans. Toll fand ich, dass es dabei wirklich friedlich zuging und auch nach der deutlichen Niederlage der koreanischen Mannschaft alles ruhig blieb und auch die Straßen und Plätze in Windeseile wieder von vielen Helfern gesäubert wurden. Das war schon beeindruckend. Und wo verneigt sich der Busfahrer noch vor den Fahrgästen bevor die Fahrt los geht?

Am Freitag bin ich dann wieder zurückgeflogen und habe erneut das Spiel der deutschen Mannschaft verpasst. Dieses Spiel ist ja leider weniger erfolgreich verlaufen. Nach der Ankunft habe ich mich dann sehr beeilt, um noch rechtzeitig bevor die Kinder schlafen zu Hause zu sein. Ich habe mich dann schon sehr darauf gefreut, meine Frau und die Kinder wieder zu sehen. Es ist ein tolles Erlebnis, wenn Amadeo und Emilio dann auf mich zu stürmen und begeistert „Der Papa ist da“ rufen. Inzwischen waren beide auch wieder einigermaßen gesund und auch Anna ging es wieder besser.

Dank viel Magnesium halten sich auch die Übungswehen so langsam in Grenzen, was insgesamt zu einer entspannteren Atmosphäre führte. Der Kleine entwickelt ganz schön Kraft. Wenn ich die Hand auf den Bauch meiner Frau lege und der Kleine dreht sich um oder tritt mit seinen Füßchen, dann ist das schon richtig deutlich zu sehen und zu spüren. Aber ich denke, das ist ein gutes Zeichen. Auch wenn es für Anna sicher recht unangenehm ist, ständig getreten zu werden.

Das Highlight der Woche ist aber, dass unser Emilio tagsüber nun ohne Windeln auskommt. Er ist sogar ein begeisterter Töpfchengänger geworden. Und das innerhalb weniger Tage. Seine erste nasse Hose war ihm so unangenehm, dass er ständig aufs Töpfchen gehen wollte. Und als er dann sein erstes Erfolgserlebnis hatte, war er so stolz, dass er mit seinem Töpfchen in der Hand durch die Wohnung gelaufen ist und jedem sein Werk zeigen musste. Klar, dass wir ihn mächtig gelobt haben. Bis jetzt klappt es auch wirklich super. Das hätte ich nicht gedacht. Mit seinen 2,5 Jahren macht er das richtig gut. Bei Amadeo hat das deutlich gedauert. Es wäre schon eine tolle Entlastung, wenn wir dann ab September nur noch ein Windelkind hätten.

Eine weitere wichtige Entscheidung wurde getroffen: Amadeo wechselt nach den Sommerferien nochmal den Kindergarten. Er hat sich in seinem Kindergarten nie so richtig wohl gefühlt und wir haben einen Platz in einer Art Waldkindergarten bekommen. Das ist ein kleiner Kindergarten mit nur einer Gruppe im „Hessenpark“, einem Freilichtmuseum gleich bei uns die Ecke. Da können die Kinder alte Handwerkskünste bestaunen, viele Tiere kennenlernen und im umliegenden Wald herumtoben. Beim Schnuppertag letzte Woche hat es ihm sehr gut gefallen und er hat auch gleich bei den ersten kleinen Kennenlernspielen mitgemacht. Die Betreuung ist zwar nur bis mittags und ohne Mittagessen, da ja aber Emilio und auch unser Au-Pair Ivan sowieso mittags zu Hause sind, kommt es auf einen Esser mehr auch nicht mehr an. Zusätzlich wird es dann mit Amadeos Nachmittagsprogramm auch weniger stressig. Klavierunterricht, Schwimmunterricht und Turnen sind schon recht viel für so einen kleinen Buben. Von den ganzen Verabredungen mit seinen Kumpels mal ganz abgesehen.

So schauen wir also ganz zuversichtlich auf die kommende Woche und hoffen auf deutlich wärmeres Wetter.

Euer Fritz

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Tagebuch Fritz

Fritz
Alter: 45
Wohnort: Bad Homburg
Beruf: Angestellter
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 28.08.2010
Letzter Eintrag: 02.05.2011

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