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13.12.2010 15. Woche
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Winterfreuden und Winterärgernisse

Joe wird größer – Amadeo wird immer erwachsener – Emilio kämpft mit sich - mir fehlt ein wenig mehr Zweisamkeit mit Anna

Eine Woche ging zu Ende, die so wechselhaft war wie das Wetter. Zur großen Freude der Kinder gab es endlich den ersehnten Schnee. In kurzer Zeit lagen mindestens 20 Zentimeter. Beste Voraussetzungen also zum Schlittenfahren. Für einen Schneemann war der Schnee aber noch zu pulvrig.

Glücklicherweise hat sich an Amadeos Vorliebe für das Schneeschippen nichts geändert. Ich musste nur morgens einen kleinen Gang zur Garage freimachen, den Rest hat er dann im Laufe des Tages erledigt. Und er hat das wirklich gut gemacht. Abends zeigt er mir dann immer voll Stolz, wo und wie genau er den Schnee weggeschafft hat.

Klar, dass die Wege zur Arbeit aber länger dauerten. Ich habe mich zwar gefreut, dass die neuen Ganzjahresreifen zumindest gute Wintereigenschaften haben, das hilft nur nicht weiter, wenn die trotz Winterreifenpflicht auf Sommerschlappen umherrutschenden anderen Verkehrsteilnehmer die Strassen blockieren. Aber ich habe mich daran gewöhnt, es ist ja jedes Jahr das gleiche Spiel.

Unser kleiner Joe scheint nun auch von Tag zu Tag irgendwie zu wachsen. Er wirkt größer, wird immer neugieriger und betrachtet aufmerksam seine Umgebung. So langsam fängt er an zu Greifen und versucht sich aus der Rückenlage aufzurichten. Sieht immer lustig aus, wenn so ein Kleiner seine ersten „Sit-ups“ macht. Er freut sich immer riesig, wenn man ihm ein wenig hilft und er dann für kurze Zeit der Horizontalen entkommt. Er wird ja auch bald vier Monate alt. Wie die Zeit vergeht.

Manchmal habe ich das Gefühl, ich bekomme viel zu wenig mit von ihm. Am Wochenende versuche ich natürlich auch mal eine Viertelstunde mit ihm alleine zu haben. Das macht dann so viel Spaß, dass ich es bedaure, nicht mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Aber die anderen beiden Racker wollen den Papa eben auch haben.

Und Joe ist wirklich ein sehr Mama-anhängliches Kind. Wenn Anna mal ausnahmsweise nicht zu Hause ist und ich mit ihm alleine bin, dann geht es einigermaßen. Zumindest eine Weile. Aber wenn Anna da ist, dann bin ich gar nicht gefragt, wenn er ein Problemchen hat. Ich finde ja auch, dass einige seiner Töne, die er so gerne von sich gibt, ganz deutlich nach „Mama“ klingen. So richtig zufrieden ist er eigentlich nur, wenn ihn meine Frau herum trägt. In seinem Bauchbeutel könnte er wohl den ganzen Tag herum hängen. Zum Leidwesen von Anna.

Schlafen will er inzwischen auch nicht mehr tagsüber. Wenn da über den Tag verteilt eine Stunde zusammen kommt, dann ist dann schon viel. Außer beim Autofahren. Die Kinderwagenausfahrten haben wir wegen Regen, Schnee und Kälte in den letzten Tagen ziemlich eingestellt. Vielleicht fehlt im das.

Ivan ist mit Amadeo und Emilio viel mit Schlitten und Poporutschern unterwegs gewesen. Und am Wochenende war der Schnee dann sogar schneemanntauglich. Da haben die Drei die ganze Familie als Schneefiguren gebaut. Das sah richtig gut aus. Leider nur für kurze Zeit, da es ja dann angefangen hat zu tauen. Am nächsten Morgen steckten dann nur noch ein paar Rüben im Gras. Da hatten dann wenigstens unsere Zwergkaninchen etwas davon.

Emilio ist momentan ganz schön aufmüpfig. Ich glaube, er will auch schon so groß sein wie sein großer Bruder, um sich vom kleinen Joe abzuheben. Auf der anderen Seite möchte er teilweise auch gerne die gleiche Zuwendung wie Joe erfahren. Es ist nicht immer leicht, die Zeit und Anteilnahme gleichermaßen auf alle Drei zu verteilen. Amadeo versteht schon ein wenig, dass man sich um ein Baby zeitweise mehr kümmern muss, aber bei Emilio ist das klar noch nicht der Fall.

Dieses Wochenende hat es aber ganz gut geklappt. Ich konnte alleine mit Emilio eine Eisenbahn aufbauen und war nur mit Amadeo auf dem Weihnachtsfest seines Kindergartens. Ich merke, wie sie sich freuen, wenn sie mich einmal exklusiv haben. Und mich freut es natürlich auch.

Fehlt nur noch ein wenig mehr Zeit mit Anna zusammen. Durch den anhänglichen Joe ist das zurzeit sehr schwer möglich. Obwohl er tagsüber kaum schläft, ist er abends bis neun Uhr oft noch recht munter. Und danach sind wir dann auch müde und gehen ebenfalls ins Bett.

Ich weiß zwar, dass sich das schon noch ändern wird, aber gerade fehlt mir die Zweisamkeit schon. Mal sehen, vielleicht klappt es ja diese Woche mal …

Ich wünsche allen eine tolle Winterwoche und eine friedliche Vorweihnachtszeit.

Euer Fritz

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Tagebuch Fritz

Fritz
Alter: 45
Wohnort: Bad Homburg
Beruf: Angestellter
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 28.08.2010
Letzter Eintrag: 02.05.2011

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