väterzeit.de - Vater sein, Mann bleiben

zur Druckansicht

Stadt oder Land: Wo wachsen Kinder besser auf?


Kinder beim Seilspringen und Leben in der StadtBild: © JackF – Adobe Stock

Es handelt sich um eine Grundsatzentscheidung, die jeder Mensch in seinem Leben treffen muss: Möchte ich lieber in der Stadt wohnen oder auf dem Land? Verfechter für beide Seiten gibt es viele und diese haben durchaus überzeugende Argumente.

Doch wenn ein Kind ins Leben tritt, können diese plötzlich an Gewicht verlieren oder gewinnen. Auf einmal ist vielleicht ein anderes als das bisherige Lebensmodell die bessere Wahl. Viele Väter fragen sich daher, ob sie eventuell dem Kind zuliebe umziehen sollen und wenn ja – ist denn nun das Land oder die Stadt besser?


Die Sache mit dem Wohnort


Wer die Entscheidung für den perfekten Wohnort treffen muss, richtet sich in jungen Jahren natürlich vor allem nach einer Person: sich selbst. Viele junge Männer suchen dabei das Abenteuer der Großstadt. Sie möchten durch Clubs ziehen, jeden Abend eine andere Frau daten oder in ihrer Karriere richtig durchstarten. Job, Freunde, Lifestyle – es gibt viele potenzielle Gründe, die über die Wahl des Wohnorts entscheiden.

Lange Zeit ist Flexibilität dabei möglich und oftmals sogar erwünscht, sprich alle paar Jahre kann „Mann“ umziehen und dadurch etwas Neues erleben oder der Karriere (noch) mehr Aufschwung verleihen. Doch irgendwann kommt die Liebe dazwischen und zunehmend reift der Wunsch, sesshaft zu werden. Die Wahl des Wohnorts fällt dann oft praktisch aus: In der Nähe des Jobs, wo er oder sie ein Haus geerbt hat, in der altbekannten Heimat. Auch dann kann es also viele gute Gründe geben, um die Sache mit dem Wohnort pragmatisch anzugehen.

Wenn aber eines Tages die Freundin oder Ehefrau verkündet, dass sie schwanger ist, sei es geplant oder überraschend, wendet sich das Blatt. Plötzlich werden ganz andere Kriterien für die Frage nach dem perfekten Wohnort entscheidend. Da es im Leben eben nicht nur Schwarz und Weiß oder richtig und falsch gibt, handelt es sich um eine Entscheidung, die jeder im Einzelfall treffen muss. Dabei können folgende (Vor-)Überlegungen helfen. Was also ist aus der neuen Perspektive eines werdenden Vaters besser – die Stadt oder das Land?

Vorteile des Landlebens im Überblick


In jungen Jahren klingt das Landleben oft noch nach Langeweile und irgendwie „uncool“. Wer nicht auf dem Land aufgewachsen ist, kennt die Vorzüge des Landlebens nicht aus eigener Erfahrung. Wer dagegen dort aufgewachsen ist, will unbedingt in die Großstadt, um etwas Aufregendes zu erleben. Ausnahmen bestätigen die Regel. Doch wenn „Mann“ älter wird, klingt das Landleben plötzlich gar nicht mehr so schlecht. Vor allem für Kinder bieten sich hier schließlich zahlreiche Vorteile und genauso wissen die Eltern oft die Ruhe, die geringeren Kosten und viele weitere Vorzüge zu schätzen. Für das Landleben spricht demnach:

Ruhe



Für viele Stadtbewohner ist Ruhe beinahe ein Fremdwort. Der ständige Verkehrslärm, die Stimmen, die Flugzeuge und andere Geräuschquellen sind zur Normalität geworden – was aber nicht bedeutet, dass sie nicht trotzdem eine Belastung sind. Schnell fällt den Großstädtern die Ruhe nämlich positiv auf, wenn sie die urbanen Gegenden mal hinter sich lassen und beispielsweise zum Wandern gehen oder Urlaub auf einem Bauernhof machen.

Dagegen wirkt die Rückkehr in die Stadt wieder wie purer Stress. Genau das verursacht der ständige Lärm im Körper: Stress. Das gilt für Erwachsene gleichermaßen wie für Kinder. Mehr Ruhe bedeutet somit ein stressfreieres und schlichtweg gesünderes Leben, was viele Landbewohner so unterschreiben würden. Kindern fällt diese Ruhe vielleicht noch nicht bewusst auf, doch auch sie können von der ruhigeren Umgebung nur profitieren – und von den weniger gestressten Eltern.

Nähe zur Natur



Entspannend wirkt auf dem Land zudem die Nähe zur Natur. Gerade für Kinder ist es toll, einfach auf Bäume klettern, im Dreck spielen oder Tiere streicheln zu können. Gerne toben und rennen sie den ganzen Tag draußen oder helfen spielerisch bei Arbeiten wie dem Gärtnern oder dem Füttern der Tiere mit. Das macht nicht nur mehr Spaß, als den ganzen Tag vor der Spielekonsole zu sitzen oder auf dem immer gleichen Spielplatz zu schaukeln, sondern sorgt auch für eine bessere Gesundheit und eine optimale Entwicklung.

Mädchen plätschern mit den Beinen im See und genießen die Nähe zur Natur im LandlebenBild: © MNStudio – Adobe Stock

Mehr Freiheiten



Auf dem Land genießen Kinder mehr Freiheiten beim Spielen beziehungsweise in ihrer Freizeit. Sie müssen weniger Rücksicht nehmen auf Nachbarn, weniger aufpassen wegen des Autoverkehrs und sind in ihrer Bewegungsfreiheit weniger eingeschränkt. Zudem machen sich die Eltern meist weniger Sorgen und lassen ihren Kindern somit mehr individuelle Freiheit, was ihre Entwicklung zu selbständigen Menschen fördert. Die Kindheit auf dem Land bedeutet daher für viele Kinder mehr Selbstentfaltung – was sich im Jugendalter jedoch wenden kann. Doch dazu später mehr.

Weniger Gefahren



Diese (größere) Sorglosigkeit der Eltern resultiert außerdem daraus, dass auf dem Land schlichtweg weniger Gefahren lauern. Natürlich kommt es auch hier in Einzelfällen zu Verbrechen an Kindern und der Traktor auf dem Feld birgt ebenfalls ein gewisses Verletzungsrisiko.

Trotzdem bewegen sich Kinder auf dem Land sicherer als in der Großstadt, was den Eltern überhaupt erst ermöglicht, ihnen so viele Freiheiten zu lassen. Sie müssen sich weniger Sorgen machen, was die Erziehung deutlich entspannt. Schließlich sind die Kinder dadurch selbständiger, weniger gelangweilt und müssen seltener durch die Eltern „bespaßt“ werden. Auch aus Sicht des Vaters bedeutet das Landleben somit in gewisser Weise mehr Freiheiten.

Bezahlbarer Wohnraum



Aus der Elternperspektive sind zudem die Finanzen ein wichtiges Thema. Der Wohnraum wird in immer mehr deutschen Städten knapp und dementsprechend teuer. Wer sich diesen überhaupt noch leisten kann, kann seinem Kind oft nicht viel bieten. Die Wohnung ist vielleicht klein, ohne Balkon beziehungsweise Garten, direkt an einer Hauptstraße oder in einer weniger guten Gegend.

Für dasselbe Geld kann auf dem Land hingegen eine viel größere und schönere Wohnung gemietet, vielleicht sogar ein Haus gekauft werden. Die Eltern und die Kinder profitieren somit von einer besseren Umgebung und der Vater muss eventuell weniger Geld verdienen, um die Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Bestenfalls kann er dadurch „downshiften“ und mehr Zeit mit dem Nachwuchs verbringen, was für die Kinder sicherlich viel wichtiger ist als ein um zehn Quadratmeter größeres Zimmer.

Vater spielt mit Sohn Fußball im bezahlbaren Wohnraum auf dem LandBild: © Monkey Business – Adobe Stock

Bessere Gesundheit



Weniger Lärm, mehr Bewegung, eine bessere Luftqualität – diese sind nicht die einzigen Faktoren, die auf dem Land eine bessere Gesundheit von Vater, Mutter und Kind nach sich ziehen. Das Landleben gilt im Allgemeinen als gesünder, da es weniger Hektik birgt, weniger soziale Konflikte und weniger Sorgen. Das gilt zumindest in der Theorie und hängt in der Praxis natürlich stark vom Einzelfall ab.

Allgemein lässt sich aber sagen, dass die Natur selbst zu einer besseren Gesundheit beiträgt: Sich bloß in der Natur aufzuhalten, macht schon gesünder. Nicht ohne Grund wird das sogenannte Waldbaden immer mehr zum Trend. Dafür lassen sich Kinder vielleicht noch nicht begeistern. Sie klettern lieber auf die Bäume oder bauen eine Höhle – dennoch profitieren sie dabei ebenso von der Natur im Sinne einer besseren Gesundheit.

Lebensqualität



Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Landleben ein hohes Maß an Lebensqualität bringen kann – in vielen Belangen sogar ein höheres als in der Stadt. Weniger Stress, mehr Freiheiten, geringere Umweltbelastungen und viele weitere Faktoren sorgen dafür, dass die Kinder und oftmals ihre Eltern auf dem Land glücklicher sein können als in der Stadt.

Die ganze Familie kann daher von einem Umzug profitieren. Ob das in der Praxis tatsächlich der Fall ist, ist jedoch individuell verschieden. Denn das Landleben birgt auch einige Nachteile und das Stadtleben demgegenüber so manche Vorzüge.

Mögliche Nachteile auf dem Land


Hätte das Landleben ausschließlich Vorteile, wäre die Entscheidung für werdende Väter wohl einfach. Leider ist das aber nicht die Realität. Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten und so können selbst beim eigentlich so schönen Landleben einige Stolpersteine warten:
  • Weitere Fahrtwege vom und zur Arbeit.
  • Weniger soziale Kontakte für die Eltern und die Kinder.
  • Eingeschränkte Mobilität, sprich die Eltern müssen die Kinder viel herumfahren.
  • Die Kinder und Jugendlichen können erst später selbständig werden, wenn es um die Mobilität geht.
  • Jugendliche langweilen sich auf dem Land oft, da es weniger Ausgehmöglichkeiten gibt.
  • Eingeschränkte Karrieremöglichkeiten für die Eltern.
  • Weniger Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in jedem Alter.
  • Geringere Fördermöglichkeiten für die Kinder, beispielsweise durch eine kleinere Auswahl an Schulen.
  • Eventuell höhere Kosten durch (längere) Pendlerwege zum Arbeitsplatz, die so manchen finanziellen Vorteil beim Wohnraum zunichte machen können.
  • Geringere Auswahl an Wohnraum im Allgemeinen.

Vater schnallt Sohn im Autokindersitz an, denn sie verbringen viel Zeit im Auto als Teil des LandlebensBild: © ArtFamily – Adobe Stock
Damit ist die Liste noch nicht zu Ende und sicherlich kommen nicht alle dieser Nachteile für jeden Landbewohner zum Tragen. Sie sollten aber bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Es gibt somit Menschen, die sich durch den Umzug aufs Land gestresster fühlen. Sie verbringen viel Zeit im Auto, sind vielleicht häufig aufgrund ihres Jobs von der Familie getrennt oder vermissen die luxuriösen Öffnungszeiten der Großstadtläden. Tatsächlich ist das Leben auf dem Land nicht für jeden Erwachsenen geeignet und während Kinder es meistens noch toll finden, sind auch Jugendliche nicht immer davon begeistert.

Es gilt daher, für die Entscheidung einen Blick in die Zukunft zu werfen und sich zu fragen, ob auf dem Land alle Familienmitglieder langfristig glücklich werden können. Wer sich tatsächlich für den Umzug auf das Land entscheidet, kann zumindest einige Maßnahmen ergreifen, um diese Nachteile auszuhebeln. Die Arbeit im Home-Office kann beispielsweise eine Lösung gegen das Pendeln sein und die Freizeit kann durch Aktivitäten wie wandern und reiten gestaltet werden, anstatt in Langeweile zu verfallen. Mit Köpfchen an die Sache heranzugehen, kann somit einige Hürden verschwinden lassen, damit die ganze Familie vom Landleben profitiert.

Diese Vorzüge bringt das Stadtleben


Trotzdem kann die Entscheidung aus guten Gründen auf die Stadt fallen. Schließlich birgt auch das Stadtleben gewisse Vorzüge – vor der Geburt des Kindes genauso wie danach.

Mobilität



Für die Eltern wie für die Kinder bedeutet das Stadtleben eine bessere Mobilität. Regelmäßig fahren U- und S-Bahnen, Busse, Züge oder es kann ein E-Scooter genutzt werden. Außerdem erfreuen sich Konzepte wie das Carsharing steigender Beliebtheit und an beinahe jeder Ecke gibt es Fahrräder zum Ausleihen.

Überhaupt sind die Wege kürzer, sei es zu den Freunden der Kinder, zum Supermarkt oder zur Schule. Das erlaubt den Kindern wiederum, früher selbständig solche Wege zurückzulegen und entlastet damit die Eltern. Sie haben zudem kürzere Wege zum Arbeitsplatz oder zu ihren Hobbys, was ebenfalls eine zeitliche Entlastung darstellt und eine individuellere Freizeitgestaltung ermöglicht.

Abwechslung



Mit den Freizeitangeboten ist ein wichtiges Stichwort gefallen: In der Stadt ist mehr Abwechslung geboten, etwa bei Spielplätzen, bei kulturellen Angeboten, im Nachtleben, bei Jugendtreffs, bei möglichen Hobbys für das Kind und in vielen weiteren Belangen.

Das bietet schlichtweg mehr Möglichkeiten, auch bezüglich einer Förderung der Kinder, sei es schulisch durch Nachhilfeunterricht oder in der Freizeit, beispielsweise im Leistungssport. Die (Groß-)Stadt bietet beinahe unendliche Optionen und somit können die Kinder und ihre Eltern freier entscheiden, wie sie ihre Freizeit gestalten wollen – nur, wenn sie eben aufs Land wollen, sind die Wege entsprechend weit.

Städtischer Spielplatz bietet Abwechslung im Stadtleben-AlltagBild: © soleg – Adobe Stock

Jugendangebote



Spätestens, wenn der Sohn oder die Tochter ins Jugendalter kommt, ist es plötzlich weniger spannend, auf Bäume zu klettern oder an den Wochenenden zu wandern. Zwar gibt es durchaus Teenager, die nach wie vor das Landleben bevorzugen. Die meisten wollen jedoch mit ihrer Clique „abhängen“, das Nachtleben genießen oder neue Bekanntschaften schließen – vielleicht sogar die erste Liebe finden. All das ist auf dem Landleben deutlich schwieriger, da die Angebote gering sind und die Eltern als Fahrservice fungieren müssen.

Großstädte bieten den Jugendlichen hingegen mehr Möglichkeiten und Freiheiten. Das verspricht zufriedeneren Nachwuchs und damit weniger Stress für die Eltern. Allerdings birgt zu viel Freiheit in diesem Alter natürlich gewisse Gefahren, sodass Vater und Mutter eventuell größere Schwierigkeiten damit haben, die Kontrolle zu behalten.

Karriere



Natürlich sind die Lebenshaltungskosten in den Städten (meistens) teurer. Dafür gibt es allerdings gibt es mehr Karrieremöglichkeiten für die Eltern. Die Chancen, dass der Mann mehr Geld verdienen kann, sind somit höher als im kleinen KMU auf dem Land oder als Pendler mit Home-Office-Regelung, der bei Beförderungen übersehen wird. Dadurch kann sich der finanzielle Nachteil in der Stadt durch die größere Auswahl an Arbeitsplätzen, die kürzeren Arbeitswege und weitere Vorteile ausgleichen, sodass die Familie unterm Strich finanziell gleich gut dasteht – oder sogar besser.

(Ebenfalls) Lebensqualität



Die Lebensqualität auf dem Land ist somit zwar hoch, ebenso kann aber jene in der Stadt mehr überzeugen. Hier gibt es zahlreiche Faktoren, die eine hohe Lebensqualität ermöglichen – teilweise höher als auf dem Land. Schlussendlich lässt sich nicht allgemein bestimmen, wo Kinder, ihr Vater und ihre Familie eine höhere Lebensqualität genießen, denn das hängt zu großen Teilen von den eigenen Prioritäten ab.

Zudem kann nicht mehr pauschal gesagt werden, dass Städte weniger kinderfreundlich seien. Denn in Deutschland wachsen immer mehr Kinder in urbanen Gebieten auf, sodass diese zunehmend in der Stadtplanung berücksichtigt werden. Das bedeutet: Schon heute werden viele Städte immer kinderfreundlicher, was eine Vielzahl an Maßnahmen umfasst. Beispielsweise mehr Spielräume – auch mit Naturerfahrungen – oder mehr Sicherheit. Somit kommen viele Nachteile der Städte jetzt sowie in Zukunft weniger zum Tragen, was das Stadtleben für Familien langfristig attraktiver macht.

Schattenseiten der (Groß-)Städte


Dennoch sollten die Nachteile nicht verschwiegen werden. In der Stadt müssen Eltern und ihre Kinder beispielsweise
  • ständigen Lärm,
  • ein hektisches Umfeld,
  • zahlreiche Gefahren (nicht nur) im Straßenverkehr,
  • teuren Wohnraum
oder viele weitere Abstriche in ihrer Lebensqualität befürchten.

Fazit


Es gibt somit keine pauschale Antwort auf die Frage, ob nun das Stadtleben besser oder schlechter ist als jenes auf dem Land. Vieles hängt von der Einstellung und dem Erziehungsstil der Eltern ab. So genießen Kinder auf dem Land zwar in der Theorie mehr Freiheit, in der Praxis sind ihre Bewegungsräume aber immer häufiger eingeschränkt, weil die Eltern vorsichtiger werden gegenüber potenziellen Gefahren – ängstlicher wäre an dieser Stelle ebenfalls das richtige Wort. So können die Väter und ihre Familien die jeweiligen Vorzüge des Stadt- oder Landlebens (unbewusst) selbst zerstören. Ebenso können sie aber, wenn sie richtig an die Sache herangehen, die jeweiligen Nachteile ausmerzen und somit optimal von ihrer Wahl profitieren.

Es existiert also kein richtig oder falsch und jeder muss selbst entscheiden, ob er überhaupt dem Kind zuliebe umziehen will und wenn ja, wohin. Dabei lohnt es sich immer, einen Blick in die fernere Zukunft zu werfen, wenn das Kind im Jugendalter oder erwachsen ist, und für sich die Frage zu beantworten: Ist die ganze Familie mit der Wahl auch dann noch, also langfristig glücklich? Denn für Kinder und Jugendliche sind Umzüge oft schwierig, da sie einen sozialen Bruch darstellen.

Wer sich also für einen Umzug entscheidet, sollte diesen tatsächlich noch vor oder zeitnah nach der Geburt angehen. Schlussendlich gilt: Kinder können überall glücklich sein und die Eltern dürfen dabei sich selbst nicht vergessen. Denn unglückliche Eltern bringen für Kinder niemals einen Vorteil, weder auf dem Land noch in der Stadt. Es ist daher wichtig, ein Lebenskonzept zu finden, das alle Familienmitglieder zufriedenstellt, nicht nur den Vater, genauso wenig aber nur das Kind. Eine Kleinstadt oder der Stadtrand werden dabei immer häufiger zum Kompromiss.
Straßenbahn schafft ein hektisches Umfeld im StadtlebenBild: © K.-U. Häßler – Adobe Stock

Häufig müssen sie auf kleinerem Raum wohnen, können sich vielleicht keine Urlaube leisten, haben kaum Kontakt zur Natur oder weniger Zeit füreinander, weil die Eltern eben nicht im Home-Office arbeiten. Ob solche Nachteile zum Tragen kommen und inwiefern, muss im Einzelfall geprüft werden.

Zudem gilt es zu unterscheiden zwischen der Größe der Stadt, denn Kleinstädte funktionieren grundlegend anders als Metropolen. Außerdem gibt es zwischen den Städten große Unterschiede, etwa wenn es um Lebensgefühl, Karrieremöglichkeiten oder Angebote für Kinder geht. Wer sich also für die Stadt entscheidet, muss im zweiten Schritt die „richtige“ Stadt auswählen.

zur Druckansicht