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Das Couvade-Syndrom


Ja, auch der werdende Vater ist mit schwanger! Er freut sich auf das Baby, entwickelt Gefühle für das Kind im Bauch – und nimmt an Gewicht zu. Obwohl er kein Kind in sich trägt, also nicht im direkten Sinn schwanger ist, wird auch sein Bauch dicker. Denn auch beim Vater gibt es hormonelle Veränderungen, der Anteil weiblicher Hormone im Blut steigt. Dieses sogenannte Couvade-Syndrom geht bei manchen Völkern so weit, dass der Vater sich ins Bett legt, wenn das Baby kommt. Er hat dann Schmerzen wie bei der Geburt. Die Schwangere fühlt, bis das Baby da ist, kaum Wehenschmerzen. So weit geht das Couvade-Syndrom in westlichen Gesellschaften allerdings selten. Doch die hormonellen Veränderungen beim Mann führen dazu, dass er sich als Vater liebevoller um sein Baby kümmert und das Nest mit vorbereitet. Sein Hauptproblem: Wenn das Baby da ist, bleiben die zusätzlichen Pfunde! Also, Männer, auch für euch ist nach Ende der Schwangerschaft Sport angesagt!

Patrick Neef

Gefühlsschwankungen


Die Schwangerschaft durchläuft bis zur Geburt mehrere Phasen. In den ersten Monaten tauchen oft Gefühlsschwankungen, Zweifel oder Zurückweisungen auf. Du als Partner und werdender Vater solltest dir ein dickeres Fell zulegen. Bei allen Gefühlsschwankungen heißt es: Nimm deine Frau ernst! Selbst die irrationalsten Gedanken und stärksten Gefühle der schwangeren Frau werden von ihr intensiv erlebt. Daher gilt: Verständnis und Zuhören kommen zuerst - Vernunft und Logik stehen an zweiter Stelle.

Ab dem dritten Monat der Schwangerschaft beginnt oft eine mehrere Wochen andauernde Phase der Entspannung, während der die körperlichen Beschwerden noch leicht zu ertragen sind und das erste emotionale Tief gemeistert ist. Jetzt ist Genießen angesagt! Mach mit deiner Partnerin viele Spaziergänge oder andere Unternehmungen. Nehmt euch viel Zeit, denn jetzt werden Pläne geschmiedet und die nächsten Wochen geplant.

Die Zutaten für die Liebe


Bedingt durch veränderte Hormonspiegel reagieren Schwangere zunehmend gefühlsbetonter und können sich schwerer von Dingen oder Themen distanzieren. Die Bilder der Fernsehnachrichten rühren zu Tränen, unbedachte Aussagen des Mannes werden auf die Goldwaage gelegt, es besteht generell ein größeres Bedürfnis der Frau nach Harmonie. Die größte Herausforderung besteht daher darin, deine Rolle als werdender Vater und unterstützender Partner zu finden. Auf der einen Seite droht die Selbstaufgabe. Und auf der anderen Seite tun viele Männer die Gefühlsschwankungen, Sorgen und Ängste ihrer Partnerin als hormongesteuert und unbedeutend ab. Tipp: Sieh dich als "Manager" der Schwangerschaft. Es macht nichts, dass du als Mann für einige Zeit nicht im Mittelpunkt stehst. Es ist auch nicht schlimm, wenn du deiner Frau nicht jeden spontanen Wunsch erfüllen kannst (oder willst). Stattdessen sorge dafür, dass alles reibungslos funktioniert: Eine saubere Wohnung, ein voller Kühlschrank, immer ein offenes Ohr und viel Liebe und Zuwendung sind die wichtigsten Zutaten für das Wohlfühlgefühl der Frau.

Die Rolle des Mannes während der Schwangerschaft


Die Rolle des Mannes während der SchwangerschaftBild: Hannes Eichinger - Fotolia.com

Jede Schwangerschaft ist etwas ganz Besonderes. Aber: sie ist keine Soloaufgabe! Nicht nur Mutter und Kind haben ihre speziellen Aufgaben. Auch der werdende Vater trägt entscheidend zum Ablauf der nächsten zehn Monate bei. Die Beteiligung der Männer während der Schwangerschaft ist entscheidend für die Ausgestaltung des Familienlebens. Denn schließlich müssen Mann, Frau und Baby auch in der Zeit nach der Geburt gut miteinander auskommen.

Vater - nur Trainer am Spielfeldrand?


Wenn die Frau schwanger ist, steht der Mann oft wie ein Trainer am Spielfeldrand: Am eigentlichen Geschehen kann er nicht teilnehmen, will aber so viel positiven Einfluss wie möglich ausüben. Viele Männer sind aufgrund dieser vermeintlichen Passivität überfordert. Dabei ist die Rolle der Väter viel aktiver, als sie denken.

Die Schwangerschaft ist eine der intensivsten Phasen in der Beziehung zweier Menschen. Bei Männern wie bei Frauen werden in der Zeit vor der Geburt viele Gefühle geweckt: Die Vorfreude wird begleitet von Sorgen um das noch nicht geborene Kind, Phasen der Ausgeglichenheit wechseln sich ab mit Zweifeln und Ängsten. Du als Mann übernimmst während der Schwangerschaft der Frau die Rolle als Fels in der Brandung. Du bist Feuerlöscher und Schulter zum Anlehnen. Deine Fähigkeiten des Zuhörens und Tröstens sind besonders gefragt. Und in euphorischen Momenten ziehst du mit, bist aber gleichzeitig die Stimme der Vernunft, wenn deine Frau spontan ein Haus auf dem Land kaufen oder eine Ausbildung zur Zirkusdirektorin machen möchte. Schließlich geht es um die Zukunft eures Kindes!

Massage und Putzlappen


In den letzten Monaten der Schwangerschaft treten dann die körperlichen Einschränkungen der Frau langsam in den Vordergrund. Jetzt kann der Mann eine Menge tun. Jeder Handgriff, den sie nicht tun muss, ist eine Erleichterung: Putzen, Einkaufen und die Wohnung in Schuss halten – damit machst du deine Frau glücklicher als mit einem Strauß Blumen. Ebenfalls beliebt: Massagen. Viele Frauen kämpfen in den letzten Wochen vor der Geburt des Kindes mit schweren Beinen und schmerzenden Füßen, eine Massage ist die reinste Wohltat. Versuch, deine Frau zu verwöhnen. Die Harmonie, die dadurch entsteht, wirkt sich nicht nur positiv auf die Beziehung, sondern auch auf das Kind aus.

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