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24.10.2011 24. Woche
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Wenn Babys Löffel verbiegen wollen

iPiet, unterschätze nie dein Kind; Hebammen-Tipps, glaube keiner Hebamme, die selber keine Kinder hat; "Welche Wahrheit?", wenn Kinder Löffel verbiegen wollen.
iPiet

Eines muss man Steve Jobs lassen, er hat mit seinem neuartigem Bedienkonzept die Welt verändert. Ich selbst konnte mit einem iPhone oder ähnlichen Geräten nie etwas anfangen. Auch heute noch ist mein Mobiltelefon eher altbacken. Mein Chef meinte, dies läge daran, dass ich nie kapiert hätte, wie man ein iPhone richtig bedient. Damit mag er richtig liegen. :)

Als wir nun vor einiger Zeit sehr preiswert an ein iPad kamen, war meine Reaktion zu Beginn sehr distanziert. Ich mag die Firmenphilosophie von Apple einfach nicht. Blöd ist nur, dass das iPad einfach schwei-ne-geil funktioniert. Von den von mir schmerzlich vermissten "Flash"-Funktionen mal abgesehen.
Man kann es einfach nicht nicht mögen, wenn man elektronische Geräte an sich nicht ablehnt. Verdammt. ;)

Das iPad ist zu meinem täglichen Unterhalter geworden, gerne sitze ich mit Piet auf dem Sofa und lese und surfe im Internet, mit einem Laptop würde das so nicht funktionieren. Inzwischen interessiert sich mein Sohn sehr für seine Umwelt und kann auch seine Hände mittlerweile sehr zielgerichtet bewegen. Heute hat er mich besonders beeindruckt. Mit seinen sechs Monaten hat er bereits die verschiedenen Handgriffe, die für die Bedienung des iPads nötig sind, durchschaut.

Vergrößern, Verkleinern, Blättern und Tippen sind für ihn schon eindeutig verschiedene Dinge, die er zielgerichtet einsetzt. Mann, wie erkläre ich dem bloß mal, dass wir in der Schule noch mit einem Stift schreiben mussten und es noch keine Smartphones gab? Das glaubt der mir ja nie. :)


Hebammen-Tipps

Gestern fand das letzte Mal die "Milchbar" statt. Die Milchbar ist eine Art Vor-Krabbelgruppe für Kleinkinder bis 6 Monaten, die von der Hebammen-Praxis angeboten wird. Anwesend waren auch immer einige Hebammen, die den teilnehmenden Müttern und mir, mehr oder weniger gute Tipps gegeben haben. Als frische Eltern nimmt mal alle Tipps begierig auf und freut sich für ein Problem eine vermeintliche Lösung gefunden zu haben. Einige Hinweise, Ratschläge und Tipps stellten sich alledings als völliger Nonsens oder als absolut nicht umsetzbar heraus.

Die Top-Drei habe ich mal hier zusammengetragen:

Problem: 3-Monats-Koliken
Hebammen-Tipp: Fußmassage (Reflexzonen)
Meine Meinung und Erfahrung dazu:

Eine Freundin sagte mal zu mir, wenn ich ihren Sohn unter den Füßen kitzel, dann wird er schwul. Das ist natütrlich absoluter Nonsens, aber Massagen an den Fußsohlen wirken gegen Blähungen, na klar. ;)

Problem: 3-Monats-Koliken
Hebammen-Tipp: Kümmelwasser oder mit dem Kümmelwasser die Milch anrühren
Meine Meinung und Erfahrung dazu:

Piet hat uns sehr vorwurfsvoll angesehen, aber keine Tropfen davon getrunken. Was gut funktioniert hat, war "Fahrradfahren" mit den Beinen. Bauchmassage, auch ein Hebammen-Tipp, fand Piet nicht so toll und brüllte nur noch mehr.

Problem: Milchschorf (am Kopf)
Hebammen-Tipp: Olivenöl einmassieren und eventuell abschaben.
Meine Meinung und Erfahrung dazu:

Eine widerliche Angelegenheit und funktioniert nicht wirklich. Wir haben danach genau das Gegenteil gemacht. Mit einer nicht fettenden Lotion abends eingerieben, über Nacht trocknen lassen und morgens alles mit einer Babybürste ausgekämmt.

Einige der Mütter in der Milchbar schwören auf diese Tipps, zumindest bei Piet haben sie nicht funktioniert. Wenn die Hebammen mal Kinder haben, können diese ja die Tipps am eigenen Kind testen, da würde ich gerne bei zusehen. Ich möchte an dieser Stelle die "Milchbar" aber eindeutig empfehlen, ich bin mit Piet so oft wie es ging hingefahren, Piet und mir hat es dort beinahe immer gut gefallen. Einige Hinweise waren ja auch wirklich gut zu gebrauchen. :)


"Welche Wahrheit?" (aus dem Film "Matrix")

Manchmal kommt man sich richtig dumm vor. Heute Nachmittag war Piet gegen 16:00 Uhr sehr, sehr nörgelig. Für das Abendessen war es aber eigentlich noch viel zu früh. Die ihm von uns angebotene Flasche wollte er partout nicht trinken. Wir hielten ihn daher abwechselnd auf dem Schoß, um ihn zu beruhigen. Meine Frau und ich aßen auf diese Weise unser spätes Mittagessen, eine chinesische Gemüsesuppe. Plötzlich ließ sich Piet nach vorne fallen und ergriff den Edelstahl-Esslöffel meiner Frau. Als ich Piet wieder aufrecht hinsetzte, steckte er sich die Löffel formvollendet und richtig herum komplett in den Mund.

Uns kamen spontan einige Fragen in den Sinn:

Ich dachte: "Wie zum Teufel hat er den großen Löffel in den Mund bekommen?" und "Wenn er den jetzt mit seinen Gedanken verbiegt, bekomme ich echt Angst."

Meine Frau sagte: "Meinst du, er will was festes essen?"
Ich antwortete: "Wieso? Weil er sich den Löffel immer wieder in den Rachen jagt und dich schmachtend ansieht?"

Piet dachte: "Ach du meine Güte, sind meine Eltern schwer von Begriff, was soll ich denn noch machen, damit ich hier was zu futtern bekomme?"

Nachdem wir ihm etwas "Banane-Apfel-Reis-Kompott" anboten, schlang er sich einen Löffel nach dem anderen rein, trank die Flasche zum Nachtisch noch aus und wollte dann ins Bett. Unterschätze nie dein Kind.

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Tagebuch Guido

Guido
Alter: 34
Wohnort: Neuss
Beruf: Vollzeitvater
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 15.04.2011
Letzter Eintrag: 25.06.2012

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