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14.10.2013 31. Woche
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Aufräumen!!!

Aufräumen gehört nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen der Kinder. Aber mit Höhle und Hörspiel klappt es trotzdem!
Liebe Leser,
auch Zwillinge suchen manchmal ihre Grenzen. Sie streiten sich und immer wieder gehen sie nicht den Weg, den wir als Eltern vorgeschlagen haben. Als Papa und Mama gehen wir sehr unterschiedlich an diese Problematik heran. Meine Frau versucht den Kindern eher klare Regeln zu geben. Ich dagegen versuche mit ihnen spielerisch über die Angelegenheiten zu reden. Auf beiden Arten erreichen wir die Kinder - und das ist gut so!

Platz für neue Schätze

Am Sonntag wollten wir gemeinsam das Kinderzimmer aufräumen. Die Kinder haben seit langer Zeit nicht mehr unter ihren Hochbetten aufgeräumt. Es ging dadurch viel Raum zum Spielen verloren. Mir ging es aber auch auf die Nerven, dass die Sachen immer mehr im Zimmer herumfliegen. Nach dem Mittagessen haben wir das Thema gegenüber den Kindern angesprochen. Valérie fand die Idee ganz gut. Immerhin rückt der Geburtstag immer näher. Da ist es wichtig, dass die eigenen Sachen geordnet sind und Platz für neue Schätze vorhanden ist.

Claire war da ganz anderer Meinung. Die Sachen unter dem Hochbett gehören sowieso nur ihrer Schwester. Sie war der Meinung, dass sie gar nicht unter ihrem Bett aufräumen braucht. Weiterhin war sie der Meinung, dass sie neue Vorhänge für das Hochbett braucht. Wir haben gemeinsam auf sie eingeredet. Aber sie hat unsere Argumente nicht zugelassen. Am Schluss habe ich sie auf der Schulter in unser Bett getragen. Dort haben wir aus Decken eine Höhle gebaut. Auf spielerische Weise habe ich ihr erklärt, dass es von besonderer Bedeutung ist, dass gerade sie jetzt ihr Bett aufräumt. Sonst wäre es unmöglich, die neuen Vorhänge aufzuhängen.

Ist nicht meins!

Kurze Zeit später saßen unsere Kinder unter dem Hochbett und hörten sich eine CD an. Sie sollten alle Dinge unter den Hochbetten hervorholen. Anschließend wollte ich die Sachen sortieren und auf den Dachboden tragen. Das Hörspiel war so spannend, dass es nur sehr schleppend voran ging. Claire hat immer wieder betont, dass es gar nicht ihre Sachen sind. Irgendwann hatte sie dann auch keine Lust mehr. Da ich durch das Aufräumen sehr angespannt war, konnte ich mit diesem Verhalten nicht umgehen. Doch an dieser Stelle reagierte meine Frau sehr souverän. Sie wollte Apfelmus machen und nahm Claire einfach mit in die Küche. So hatten wir zwei Teams, die sehr effektiv arbeiteten. Valérie half mir wunderbar mit den Hochbetten und Claire kümmerte sich mit meiner Frau und Apfelmus.

Ehrlich gesagt, ist es manchmal nicht sehr einfach beiden Mädchen gerecht zu werden. Vor allem wenn nur ein Elternteil da ist, kommt es manchmal einer regelrechten Zerreißprobe gleich. In solchen Situationen einfach über die Köpfe der Kinder hinweg zu entscheiden ist meistens nicht der beste Weg, auch wenn es nicht anders geht.

Neid - ein typisches Zwillingsthema?

Die meisten Konflikte zwischen den Kindern und uns entstehen, weil sich eine Tochter ungerecht behandelt fühlt. Doch oft sind die beiden Mädchen einfach neidisch, wenn eine von ihnen etwas darf, was die andere verpasst. Es ist nicht so, dass wir einer etwas verbieten, was die andere darf. Nein, häufig sind es die einfachen Situationen, die durch den Alltag entstehen. Vor zwei Wochen war Valérie alleine beim Tanzen. So war Claire der Meinung, dass sie diese Woche alleine gehen müsste, damit eine von ihnen nicht öfter beim Tanzen war. Die Tanzschule verteilt Treuepunkte für die regelmäßige Teilnahme. Valérie hätte also ihr Geschenk eher bekommen, wenn Claire öfter gefehlt hätte. Für letztere war dieser Gedanke nicht auszuhalten. An dieser Stelle haben wir aber ein Machtwort gesprochen. Denn wir bezahlen für beide die monatlichen Gebühren für den Kurs und können es daher nicht akzeptieren, wenn sie nur abwechselnd dort hin gehen.

Ich glaube, dass es ein Verhalten ist, welches für Zwillingspaar typisch ist. Sie müssen sich gerade durch die Ähnlichkeit von einander abgrenzen. Für mich bedeutet dies, dass ich ihnen den nötigen Freiraum gebe, sich nach ihren eigenen Bedürfnissen zu entwickeln. In diesen Augenblicken kann ich meine Kinder nur daran erinnern, dass ich die Entscheidungen treffe. Häufig stimmen meine Vorstellungen vom Alltag mit denen der Kinder überein. Manchmal kann ich sogar Vorschläge machen, die die Zwillinge gerne übernehmen.

In den letzten Wochen hat sich einiges verändert. Durch meine verstärkte Suche nach weiteren Beschäftungen wird sich in der Familie noch mehr verändern. Dafür möchte ich jetzt die Weichen stellen.

Allen Lesern und Leserinnen wünsche ich eine schöne Woche. Vielleicht entdecken Sie ja auch, dass Veränderungen den Alltag bereichern.

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Tagebuch Stefan

Stefan
Alter: 40
Wohnort: Dortmund
Beruf: Hausmann
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder (5)
Geburtstag Kind:
Letzter Eintrag: 24.04.2015

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