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25.06.2012 51. Woche
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Er läuft und läuft und läuft...

Der letzte Beitrag von mir auf Väterzeit.
Er läuft und läuft und läuft...

Naja, zwischendurch muss Piet sich noch mal hinsetzen, aber ansonsten läuft er mit steigendem Erfolg und wachsener Begeisterung. Da wird Oma Morgen Augen machen!

Der Tag heute war extrem anstrengend. Das Wetter machte den sonst täglichen Ausflug an die frische Luft unmöglich. Hinzu kam mein nörgeliger Sohn, der gerade mal wieder einen Zahn bekommt. Das Tageskind fühlte sich von meinem, nun mehr oder weniger, laufendem Sohn arg bedrängt und wollte ständig gerettet werden. Schon seltsam, denn er ist Piet im Alter vier Monate voraus, viel schwerer und viel kräftiger. Piet ist aber erheblich frecher, also musste ich unserem Tageskind ständig gut zureden, damit er meinem Sohn paroli bietet. Eine seltsame Situation, Partei gegen sein eigenes Kind zu ergreifen, aber es geht nicht anders. Dafür kloppte er Piet mehrfach mit den Schlagstöcken des Glockenspiels, so viel zu musikalischer Erziehung, das Ding wandert vorerst in eine dunkle, dunkle Kiste. :)

Zusammenfassung: Zwei Kinder, eines brüllte immer > kein Spaß.


Rotzfrech

Mein Sohn ist rotzfrech, eine unangenehme Wahrheit, aber es ist so. Er klaut anderen Kindern die Schnuller (dabei wollte er nie einen haben), er entwendet das Spielzeug aus den Händen der anderen Kinder, er stibitzt die Kekse den anderen aus dem Mund, er schubst andere vom Bobbycar oder Dreirad, er klaut Wasser- und Saftflaschen, wenn andere noch daran trinken. Also von mir hat er das sicher nicht. ;)

Bisher hat ihm kein anderes Kind paroli geboten, dabei sind die meisten viel älter, größer und stärker. Irgendwann bekommt er vermutlich fürchterlich eines auf die Nase. Die Kinder um ihn herum verstehen das nie, dass ihnen einer das Essen aus dem Mund klaut. Auf dem Spielplatz schauen meinen Sohn andere Eltern gerne mal mitleidig an, denn der bekommt zu Hause ja ganz offensichtlich nichts zu essen und zu trinken, so dünn wie der auch ist.

Er klettert nach wie vor wie ein Weltmeister, gibt es eigentlich "Parkour" für Kleinkinder? Ich sollte eine Gruppe gründen. ;)


Doofer Tag

Heute war ein richtig doofer Tag, zumindest für Piet. Heute war kein Einsatz als Tagesvater geplant, daher hatter ich auf diesen Tag einen Arzttermin in Reuschenberg (Neuss) für unseren Sohn gelegt. Zum Impfen, denn MMR und Pocken war schon überfällig. Bei der U6 konnten wir die Impfung nicht vornehmen, da es Piet überhaupt nicht gut ging. Es handelt sich um eine Lebendimpfung, die recht heftige Nebenwirkungen haben kann, da muss das Kind topfit sein. Die Symptome kommen angeblich erst in fünf Tagen, ich bin ja mal gespannt.

Wir haben heute erst zum dritten Mal in diesem Jahr den Fahrradanhänger ausgepackt, ich fahre zwar jede Woche Rad, aber bisher beinahe immer ohne den kleinen Mops. Zuerst dachte ich daran ihm zusätzlich seinen neuen Helm anzulegen, aber in Kombination mit dem Sitzverkleinerer war das nicht zu machen. Piet fand die Fahrt im Hänger wie üblich super, zumindest ist er sofort eingepennt. Das war allerdings keine große Überraschung, denn die letzten vier Nächte waren sehr kurz, für mich übrigens auch. Die blöden Zähne lassen ihm mal wieder keine Ruhe und stündlich geht der schreiende Wecker.

Beim Kinderarzt war noch recht wenig los, nach relativ kurzer Wartezeit waren wir schon dran, flott zwei Spritzen gesetzt und schon ging es wieder los. Nur die Zweite quittierte Piet mit einem Nörgler, sonst war er wieder super tapfer. Wieder zu Hause war es schon recht spät, zu spät für die Spielplatzrunde und ich war auch fix und alle. Daher blieben wir in der Wohnung. Nachmittags waren wir dann einen privaten Termin wahrnehmen, Piet die ganze Zeit dabei, viel im Autositz, kein Laufen und Krabbeln, das fand er zu recht unspaßig. Auf dem Weg zurück brüllte er uns entsprechend zusammen, das konnte ich ihm nicht mal übel nehmen. Da das Wetter ja doch noch sehr schön wurde, sind wir dann direkt noch für eine kleine Weile in den Sandkasten gegangen, da war die Welt dann wieder in Ordnung, es waren reichlich Bekannte da. Als wir dann aber zum Abendessen hochgingen, war das Theater wieder groß. Meine Frau machte sich gegen sechs Uhr wieder zu einem weiteren Termin auf und die nächste halbe Stunde testete mein Sohn mal wieder den Schallschutz unserer Wohnung aus. Schreiend noch die Windel gewechselt, umgezogen und Zähne geputzt und dann völlig fertig in sein Bett verfrachtet pennt der kleine Kerl gerade tief und fest, hoffentlich bleibt es so.


Gehsteig-Rammbock

In den letzten Wochen waren wir auf der Suche nach einem Zwillingswagen, auch Geschwisterwagen genannt, der für die Tagespflege geeignet ist. Wir wollten ihn wie üblich gebraucht erwerben, das Angebot war jedoch recht knapp und was es gab, war entweder sehr teuer, oder sehr häßlich. Alle Tagesmütter in Grimlinghausen, die mit ihren Kindern, so wie ich auch, jeden Tag nach draußen gehen, fahren einen solchen Geschwisterwagen und rieten mir dringend auch dazu, aber nur einen, in dem die Kinder nebeneinander sitzen. Die Varianten mit den Sitzen hintereinander sind nicht Tageseltern-Alltagstauglich, auch dies haben mir alle, unabhängig voneinander, bestätigt.

Als wir dann einen in den Kleinanzeigen in Düsseldorf entdeckten, war die Entscheidung schnell gefallen, denn für 60 Euro kann man nicht viel verkehrt machen. Bekommen haben wir einen Wagen in einwandfreiem Zustand. Ich bin bisher damit sehr zufrieden und es ist echt ein Hingucker, wenn drei bis vier Tageseltern mit ebensovielen Doppel-Kinderwagen und voll beladen mit Kindern die Straßen zu den Spielplätzen langziehen. Da kommt schnell eine Truppe von über einem Duzend Pens zusammen. Den Wagen aus dem Keller zu holen, voll besetzt mit meinem Sohn und meinem Tageskind, erinnert sehr an Kreuzheben mit beinahe durchgestreckten Beinen. Schätzungsweise 35-40 kg wuchte ich dann die Kellertreppe im Kreuzgriff hoch.

Die beiden Kinder haben den neuen Geschwisterwagen sofort angenommen. Das Tageskind findet den Wagen super, weil es nicht mehr dauernd laufen muss, der kleine Kerl ist nämlich eher bequem und Piet findet den Wagen super, weil er gerne selber rein klettert und seinem Nachbarn die Reiswaffel stibitzen kann. Ich finden den Wagen super, weil es den Alltag mit Tageskind einfacher macht und ich mehr Gepäck mitnehmen kann, denn die beiden Gepäckabteile sind wirklich geräumig, da könnten noch zwei Kinder mehr mit fahren. Unglaublich? Ich kann es beweisen. :)

Tagebuch: Ende?

Dies ist der letzte Artikel, den ich im Rahmen des Väter-Tagesbuchs hier auf vaeter-zeit.de veröffentliche. In meinem privatem Blog "vollzeitvater.de" werde ich aber weiterhin berichten, über das Vater-sein, die Arbeit als Tagesvater, über die gfcf-Ernährung und die Paleo-Lebensweise. Wer möchte, ist eingeladen dort weiterzulesen. Grundsätzlich bedanke ich mich an dieser Stelle bei allen Lesern und natürlich vor allem bei den fleißigen Kommentatoren.

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Kommentare von Lesern:

 
Gerd, Norddeutschland:
04.07.2012 16:49
Hallo Guido,

vielen Dank für Deinen sehr interessanten Blog. Gerade die Schilderung Deiner Erfahrungen als Tagesvater fand ich sehr erhellend.

Viele Grüße
Gerd

Tagebuch Guido

Guido
Alter: 34
Wohnort: Neuss
Beruf: Vollzeitvater
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 15.04.2011
Letzter Eintrag: 25.06.2012

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