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08.09.2011 18. Woche
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Wie viele Milchzähne bekommt ein Kind?

Zahnen und Nebenwirkungen. Das erste, erfolgreiche Kuscheltier.
Zu früh gefreut

Gestern hatte ich ja noch den ruhigen Nachmittag genossen, in der Nacht habe ich dann die Quittung dafür erhalten.

Piet weckte mich das erste Mal gegen 01:30 Uhr und wollte etwas Essen. Eine Stunde später wachte ich auf, da es begonnen hatte zu regnen und ich noch einige Fenster weit offen hatte. Also wieder auf und alle schließen, die stickige Luft machte das Einschlafen nicht gerade leichter. Ich hatte Durst wie ein Pony und trank einen Liter Wasser weg.

Eine halbe Stunde später bimmelte mich wieder irgendwas aus dem Halbschlaf. Mein Handy hatte keinen Saft mehr und quengelte nach Strom. Das gibts doch nicht. So langsam wurde ich ungehalten. Als ich eine Etage tiefer nachgesehen hatte, stellte ich fest, dass offenbar das Netzteil einen Wackelkontakt hat und so der Akku nun tiefenentladen war. Na Toll.

Ich lag kaum wieder in meinem Bett, da meckerte Piet wieder los, es war kurz nach drei Uhr morgens. Eine Flasche wollte er nicht, er lag bloß wieder auf dem Bauch und schaffte es nicht mehr auf den Rücken. Von da an lies er mir keine Ruhe mehr. Bis 6:30 Uhr in der Früh holte er mich ungefähr 12 bis 15 mal aus dem Bett. So genau weiss ich das nicht mehr, nach dem 10ten Mal hatte ich aufgehört zu zählen. Ich kapitulierte und stand mit ihm auf. Ich war stinksauer und hatte noch keine zwei Stunden am Stück geschlafen.

Der ganze Sonntag war im Eimer. Ich war hundemüde, Piet auch und wir nervten uns an. Er trank zu wenig und schlief immer nur wenige Minuten. Zu wenig, als dass ich auch etwas Ruhe gefunden hätte. Immerhin habe ich es geschafft, die Wohnung wieder klar zu bekommen. Es war unglaublich drückend bei uns in der Wohnung, genaugenommen ist es das noch.

Dennoch bin ich mit meinem Sohn noch eine Runde an die Luft gegangen, schlafen wäre mir zwar lieber gewesen, Piet war da aber anderer Ansicht. Wir gingen gut 7 km, danach war ich völlig durchgeschwitzt, das dritte T-Shirt an diesem Tag war fällig. Kein Wunder, dass ich mit dem Waschen nicht hinterherkomme. ;)

Abends kam dann noch mein Vater vorbei und bespaßte seinen Enkel, zumindest etwas Erleichterung für mich. Um 18:00 Uhr habe ich meinen Sohn nun in sein Bett gebracht. Er drehte sich sofort auf den Bauch, hat sich aber bisher auch nicht beschwert. Hoffentlich wird diese Nacht etwas erholsamer.


Kung Fu Panda

Großeltern verwöhnen ihre Enkel, das ist ein Naturgesetz. Wenn es dann auch noch der Erste und vermutlich Letzte ist, umso mehr. Eigentlich habe ich seit der Geburt immer die Augen verdreht, wenn wieder jemand mit einem Kuscheltier für Piet um die Ecke kam. Es ist ja nicht so, dass wir nicht bereits 67 hier rumliegen hätten. ;)

Aber diesmal hat mein Vater tatsächlich ins Schwarze getroffen. Genauer gesagt, ins Schwarz-Weiße. Er brachte beim letzten Besuch einen Kuschel-Panda mit. Ihr wisst schon, "ich bin DER dicke, fette Panda!"

Piet war hellauf begeistert, seltsam, denn bisher waren ihm Kuscheltiere aller Marken und Formen völlig egal. Ob es wohl daran liegt, dass der Panda ein ähnliches Fell wie unsere Katze Kimba hat? Von der ist Piet nämlich absolut fasziniert. Kimba von Piet durchaus auch, von den mitleidigen Blicken abgesehen, dass das kleine Menschenkind immer noch nicht laufen kann. Allerdings findet es Kimba überhaupt nicht toll, wenn Piet mal kräftig in ihr Fell packt, was durchaus vorkommt. Aber das ist ja auch mal verboten kuschelig, noch besser als die "Kopie".


Second Tooth

Die letzten zwei Tage waren anstrengend. In den letzten Nächten musste ich mindestens viermal raus, das wird vor allem dann besonders hart, wenn ich weniger als vier Stunden Schlaf am Stück bekomme.

Das war jetzt drei Nächte nacheinander so.

Die Tage waren, entsprechend der anstrengenden Nächte, auch nicht gerade ein Urlaub. Piet bemühte sich, den Schlaf nachzuholen, es gelang ihm aber nicht. Man konnte regelrecht sehen, wie ihn die Zahnschmerzen immer wieder am Einschlafen gehindert haben. Mich dementsprechend auch.

Seinen Beißring hat er dafür bereits gut im Griff, er kann ihn sogar schon selbst vom Boden wieder aufnehmen und, mehr oder weniger zielgerichtet, in sein offenes Auge, äh, ach ne den Mund stecken. Der zweite Zahn ist bereits gut sichtbar, direkt neben dem Ersten, erschienen. Wie viele Milchzähne bekommt ein Kind? Das kann ja noch lustig werden.

Meine Frau ist gestern Abend wieder von ihrer Geschäftsreise zurückgekehrt. Sie hat das Wochenende durchgearbeitet.

Wir freuen uns jetzt beide auf das nächste Wochenende, obwohl heute ja erst Mittwoch ist.


Einer dieser Tage

Gestern war es mal wieder soweit, gegen 14:00 Uhr begann Piet zu brüllen und hörte nicht mehr auf. Der zweite Zahn sucht offenbar seinen Weg, es hatte sich ja bereits seit zwei Tagen angekündigt.

Wahnsinn, was so ein kleiner Mops zusammenbrüllen kann, das muss doch auch anstrengend sein. Aber Piet hat eine unglaubliche Kondition. Bis 17:00 Uhr gab es keine Pause. Ein Hoch auf meinen Gehörschutz, ohne diesen wäre ich sicherlich Amok gelaufen. Wir hielten ihn stundenlang abwechselnd auf dem Arm.

Kurz nach 17:00 Uhr ist unser Sohn dann in einen unruhigen, aber komatösen Schlaf verfallen.

Das waren auch für ihn harte drei Stunden. Das Zäpfen Benuron hatte ich ihm zwar schon nach einer Stunde Brüllen verabreicht, diesmal setzte die Wirkung allerdings mit viel Verspätung ein. Gegen 21:00 Uhr bekam er dann noch einmal die Flasche, aufgewacht ist er dafür praktisch nicht. Danach schlief er bis 04:00 Uhr in der Früh durch.

Der arme, kleine Kerl.


Let's Dance no more

Nach dem dreistündigem Brüllmarathon und den zuvor durchlebten Nächten, mit deutlich weniger als vier Stunden Schlaf am Stück, fällte ich eine schwierige Entscheidung. Ich schrieb die Kündigung für meine Tanzschule.

Ich tanze seit über vier Jahren Standard und Latein, aber es war mir in der letzten Zeit sehr, sehr schwer gefallen, so relativ spät abends noch vor die Tür zu gehen. Ich lege mich ja üblicherweise zwischen 21:00 Uhr und 22:00 Uhr in mein Bett. Um diese Zeit einmal in der Woche aktiv zu sein, benötigte ich immer mehr Eigenmotivation.

Das hätte ich mir vor einem Jahr auch noch nicht träumen lassen.

Wir werden versuchen, in Zukunft den ein oder anderen Workshop zu buchen. Regelmäßiges Tanzen liegt vorerst auf Eis.
Ich bin mir noch nicht sicher, in welcher Weise ich für mich einen Ausgleich finden kann, aber mir wird sicherlich noch etwas einfallen. Judo wäre eine tolle Sache, aber zum Einen bin ich dafür noch viel zu schwer und zum Anderen finden die Kurse zu einer ähnlichen Zeit statt, Kampfsport ist also keine Alternative.

Vielleicht suche ich mir hier in einem Verein in Neuss später eine "Mutter-Kind" Turngruppe oder sowas. ;)

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Tagebuch Guido

Guido
Alter: 34
Wohnort: Neuss
Beruf: Vollzeitvater
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 15.04.2011
Letzter Eintrag: 25.06.2012

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