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10.06.2012 50. Woche
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Hier werden Kinder geschlachtet!

Plastiklöffel?; Hoch zu Ross, wo ist die Kinderablage?; Der blanke Horror, hier werden Kinder geschlachtet!; Drei Schritte, er läuft und läuft und läuft...
Plastiklöffel?

Das klassische Kindergeschirr ist aus Plastik: Plastik-Teller, Plastik-Becher, Plastik-Löffel.

Das ist auch gut so, denn Teller und Becher landen gerne auf dem Boden, Porzellan wäre da sofort hinüber. Aber warum verwendet man eigentlich Plastiklöffel? Ein guter Stahl-Löffel wird wohl kaum zerbrechen, wenn er auf dem Boden ankommt, oder? Die offizielle Antwort dazu lautet: Ein Metall-Löffel beschädigt die jungen Milchzähne.

Das klingt ja unglaublich logisch, also verwendeten wir auch einen Kunststoff-Löffel, wie vermutlich alle Eltern. Dann ist mir in den letzen Tagen etwas aufgefallen. Piet beißt in alles hinein, was er finden kann, vorzugsweise wenn es aus Metall ist: Metall-Treppensicherungen, Metall-Zäune am Spielplatz, Metall-Armlehnen an den Gartenmöbeln, Metall-Ketten an Klettergerüsten und vieles mehr. In dem Moment, als mir dieses klar wurde, habe ich beschlossen, dass Piet auch Metall-Löffel verwenden kann, die scheppern beim Werfen wenigstens schön. :)


Hoch zu Ross

Was macht man, wenn man nicht mehr im Kinderwagen sitzen mag, aber noch nicht laufen kann? Richtig: Tragen lassen.

Die Sache hat nur einen Haken, denn dem Träger fällt bei gut 10 kg Körpergewicht bald der Arm ab. Die meisten Frauen tragen daher ihre Kinder auf der Hüfte, ich sehe das immer wieder und werde neidisch. Wenn ich so eine Hüftablage haben sollte, ist diese definitiv zu gut versteckt, da kann ich meinen Sohn also nicht drauf setzen, um den Arm zu entlasten. Da bot sich aber eine weitere Möglichkeit an, denn meine Schultern sind breit genug für zwei Kinder, jetzt musste ich nur noch meinen Sohn davon überzeugen.

Siehe da, es gefällt ihm ausgezeichnet und meine Arme freuen sich auch. Hin und wieder leiden meine Ohren dafür ein wenig, aber man kann eben nicht alles haben. :)


Der blanke Horror

Stellen Sie sich vor, Sie wachen auf, an einem Ort, den Sie nicht kennen. Sie wissen nicht, wie Sie hierher gekommen sind, sie beginnen die Situation langsam zu erfassen. Es ist ein Haus, groß, dunkel, sie sind nicht allein. Andere Menschen sind um Sie herum, im gleichen Raum, niemand beachtet Sie. Einige Gesichter sind ihnen bekannt, bei anderen sind Sie sich nicht sicher. Alles ist ungewohnt und unübersichtlich. Sie beginnen den Raum zu erkunden, langsam, vorsichtig, damit niemand auf Sie aufmerksam wird. Sie ertasten etwas Ungewohntes, Sie haben keine Ahnung, um was es sich handeln könnte, aber Sie haben eine ungute Vorahnung. Sie heben es an, dann wird Ihnen klar, dass Sie in die toten Augen eines Babys blicken. Sie bekommen Angst, fürchterliche Angst und fangen an zu rufen.

In diesem Haus sind Sie nicht sicher, hier werden Menschen wie Sie geschlachtet, ganz sicher...

So ungefähr muss es heute Morgen unserem Sohn ergangen sein. Wir waren bei Freunden zum Brunchen eingeladen, ihre Tochter ist im gleichen Alter wie Piet, die beiden schwimmen zusammen in der gleichen Gruppe und verstehen sich ganz gut. Piet war im Auto eingepennt und noch ziemlich verschlafen, als er das Wohnzimmer ekundete und dabei auf die Baby-Puppe des Mädchens traf, Piet hob die Puppe am Bein hoch, drehte diese um, sah in die Augen des Spielzeugs und begann in Panik zu brüllen. Wir haben gelacht, gemein eigentlich, aber es war einfach zu lustig. Natürlich haben wir unseren Sohn sofort getröstet und beruhigt, die Puppe allerdings bliebt ihm sehr, sehr unheimlich. Als er später von meiner Frau versehentlich genau vor dieser abgesetzt wurde, bekam er direkt wieder mächtig Angst.

Zumindest muss ich mir keine Sorgen machen, dass Piet gerne mit Puppen spielen möchte. ;)


Drei Schritte

Eigentlich war ich ja davon ausgegangen, dass Piet eines Tages einfach aufsteht und losrennt.

Dem ist nun aber wohl doch nicht so, denn er übt von einem Ort zum anderen zu laufen, vorzugsweise von Mama zu Papa. Das Maximum liegt hierbei bei drei Schritten ohne Hilfe, zuzüglich in die Arme oder auf die Nase fallen. Da es ihm aber wahnsinnig viel Spaß macht, wird er sicherlich weiterhin fließig trainieren und uns bald endgültig davonrennen. :)

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Tagebuch Guido

Guido
Alter: 34
Wohnort: Neuss
Beruf: Vollzeitvater
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 15.04.2011
Letzter Eintrag: 25.06.2012

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