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10.07.2011 10. Woche
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SternenzerstÖrer.

Der erste Besuch im Zoo - Keine Eignungsprüfung vom Jugendamt in Sicht - ein Milchwechsel - der Zwischenstopp im Baumarkt und zum Schluss ein weiterer Schritt im Rollentausch.
03.07.2011 Erster Bessuch im Zoo

Wir wollten in den Zoo und Piet Elefanten zeigen, denn seine ersten Silben waren: ÖRÖÖÖ!

Da fehlt also nur noch das "T" und Piet erfüllt eines der wichtigsten Männer-Talente, Tierstimmen nachahmen und das mit nicht einmal drei Monaten. Das meint zumindest meine Frau. Ich persönlich tippe eher auf den Versuch "Sternenzerstörer" zu sagen, das Wort übe ich zumindest immer beim Wickeln mit ihm.
Wir werden ja sehen, wer hier richtig liegt. :)

Also fuhren wir mit unseren Trauzeugen in den Krefelder Zoo, der ist hübsch übersichtlich und recht nahe gelegen. Da gab es nur ein Problem. Ich finde zwar Krefeld blind, aber wo ist der Zoo? Also das Navi rausgeholt und unter Sonderzielen in Krefeld gesucht. Den Zoo gab es nicht. Es steht jedes doofe Gymnasium drin, aber nicht der Zoo. Das gibts doch nicht.

Das Navi bestand darauf, dass der Krefelder Zoo in Bockum liegt und es in Krefeld keinen gibt. Darauf muss man zuerst einmal kommen, denn für den Rest der Welt ist Bockum ein Stadtteil von Krefeld und der Zoo heißt ja auch Krefelder Zoo und nicht Bockumer Zoo. Wir sind am Ende doch noch angekommen und konnten den Zoo genießen. Es war nicht zu voll und das Wetter machte auch mit, schön, so soll es sein.

Piet saß die meiste Zeit im Tragesitz, so konnte er am besten sehen. Sobald er sich aufstützen kann, werden wir aber wieder den Kinderwagen nehmen. Im Krefelder Zoo werden überall die Gehege modernisiert, sogar die Schneeeule bekommt ein neues zu Hause. Vermutlich muss die sich bei Harry Potter dafür bedanken. ;)

Die Windel haben wir im Affenhaus gewechselt, dies bot sich an, da etwas mehr Gestank dort nicht weiter auffällt. Als ich noch ein Kind war, haben mich die Schimpansen genau dort einmal mit Scheiße beworfen. Für einen Moment dachte ich daran, nun eine volle Windel zurück zu werfen, aber dort gibt es mittlerweile eine Scheibe. Schade. ;)

Der Tag war echt schön, so was werden wir sicherlich wiederholen. Der Eintritt für Piet war übrigens kostenlos, ein Hund hätte zwei Euro gekostet. Irgendwie fand ich das lustig.

05.07.2011 Warum gibt es so wenig Tagesväter?

Ich hätte da eine gute Erklärung.

Seit der Informationsveranstaltung im Mai versuche ich einen Termin mit einen Mitarbeiter des Jugendamtes in meiner Stadt zu bekommen, um die "Eignungseinschätzung" durchzuführen.
Diese ist die Grundvoraussetzung für die Anmeldung zum "Kindertagespflegekurs Modul 1". Der Kurs ist Mindestbedingung für die Tätigkeit als Tagesvater. Bisher hat sich niemand auf E-Mails oder Telefonanrufe zurückgemeldet. Naja, es sind ja erst fünf Wochen ohne Nachricht, Ämtern soll man ja Zeit geben. :)

Heute habe ich tatsächlich jemanden im Amt an das Telefon bekommen, ausgerechnet den einzigen Mann im Jugendamt. Er war sehr nett und erklärte mir, dass viel zu tun ist und es noch etwas dauern kann, ich sollte aber schon einmal den Kurs buchen und so einen Platz dort reservieren. Das habe ich auch umgehend gemacht und das Familienforum hat sich auch umgehend zurück gemeldet, da gibt es nur ein Problem:

"...vielen Dank für Ihre Anmeldung zum Kindertagespflegekurs Modul 1 [...]. Leider können wir Sie nicht für diesen Kurs anmelden, so lange die erste Eignungseinschätzung noch nicht vorliegt."

Da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz.

Ich bin ja mal gespannt, ob ich das noch hinbekomme. ;)

05.07.2011 Die Milch machts!

"Stillen ist das Beste für ihr Kind!" Diesen Satz habe ich so oft gehört und gelesen, dass man meinen könnte, es wäre ein Mantra. Wir hätten Piet auch gerne gestillt, aber es ging nicht. Aus meiner Brust kam irgendwie keine Milch. :)
Also wurde er seit der Geburt mit der Flasche gefüttert. Im Krankenhaus empfahl man uns HA PRE Milch zu verwenden, da Piet (wegen mir) zu den allergiegefährdeten Kindern gehört.

Unsere Hebamme teilte uns noch mit, dass wir nicht zu oft die Marke wechseln sollten. Im Krankenhaus wurde "A1" verwendet, wir sind dann zu Hause auf "A2" umgestiegen. In letzter Zeit hat uns Piet abends ganz gut die Ohren voll gedröhnt, immer für einige Stunden. Es waren eindeutig Schmerzensschreie. Die Verdauung machte ihm immer Probleme.
In die Windel dekorierte er immer hübsche, zuerst sehr feste, später sehr flüssige, Stillleben in grünen Farben, die grundsätzlich stanken, als hätte sich ein Tor zur Hölle geöffnet. Es wurde nicht besser.

Hinzu kommt, dass man Pre-Milch allgemein nachsagt, nicht so lange vorzuhalten und daher die Babys nicht längere Zeit durchschlafen. Das Problem hatten wir anfangs massiv, wurde aber besser. Jetzt wacht Piet allerdings nachts gegen 02:30 Uhr auf und kann dann nicht mehr einschalfen, weil ihn sein Darm wieder quält. Dafür ist er dann den halben Tag extrem quengelig, da er viel zu wenig Ruhe hatte. Immerhin ist das noch besser als drei Stunden am Stück Gebrüll.

Wir diskutierten einen Wechsel der Milch und einigten uns auf "normale" Pre-Nahrung umzusteigen, aber bei der Marke zu bleiben. Nach nur drei Flaschen mit der neuen Milch stellten sich zahlreiche Änderungen ein. Piet hörte auf, abends zu brüllen, er schläft etwas länger als vorher, seine "Werke" sind nun wieder so, wie diese sein sollen und man fällt nicht mehr ins Koma, wenn man die Windel ohne Gasmaske wechselt. Unglaublich, ein anderes Kind.

Die Frage wäre jetzt, warum ist dies so? Ich dachte die "HA" ist bekömmlicher als die normale "PRE". Man kann es offensichtlich nicht verallgemeinern. Also mein Tipp, wenn das Kind sich vor Bauchschmerzen krümmt, ruhig mal eine andere Milch probieren, egal, was sonst empfohlen wird, denn auch Hebammen und Ärzte können bei Babys nur raten.

07.07.2011 Besuch im Baumarkt

So langsam pendelt sich unser "Haushalts-Leben" ein, die ersten Tage waren noch etwas schwierig. Falls sich meine Frau demnächst auch noch den Bohrhammer nimmt, um einige Dübel in die Wand zu bringen, bekomme ich doch noch eine Krise. So weit muss der Rollentausch dann doch nicht gehen. ;)

Heute Nachmittag war wieder die "Milchbar". Diesmal habe ich direkt das Fahrrad genommen, so war ich auch pünklich dort. Sieben Kilometer eine Strecke, eher kurz für Piet und mich. Er war richtig sauer, dass nach kaum zwanzig Minuten schon Schluss mit der Radtour sein sollte. Der Nachmittag war dafür, auch für meinen Sohn, wieder sehr unterhaltsam. Für mich aber auch informativ.

Ich erfuhr zum Beispiel, dass am Sonntag in Büttgen (Kaarst) ein Kindertrödelmarkt ist. Insgesamt ist es für mich als Mann schon etwas schwierig, mich an den Gesprächen zu beteiligen. Wenn acht Frauen über mindestens fünf Themen gleichzeitig reden, habe ich schon so meine Probleme. Ich muss mich dann für ein Thema entscheiden und konzentriert zuhören. :)

Überrascht war ich darüber, dass die etwas älteren Kinder bereits die volle Dröhnung Gluten und Kasein bekommen. Das werde ich bei Piet als Vorsichtsmaßnahme vermeiden. Da ich hier zu Hause nur gfcf-frei koche, wird er zumindest von mir nichts mitbekommen, wenn er später im Kindergarten "Nudeln in roter Sauce" bekommt, ist es halt so.

Auf dem Rückweg waren wir dann noch im Baumarkt, einige Kleinigkeiten besorgen. Dafür habe ich den Fahrradanhänger zum Kinderwagen umgebaut und bin mit Piet durch die Gänge gefahren. Er darf sich ruhig schon mal an den Anblick gewöhnen.
Eigentlich ist der Umbau sehr schnell gemacht, könnte ich ruhig öfters nutzen, diese Funktion. Der Kinderanhänger lässt sich mit dem Buggy-Set viel einfacher schieben, als unser "richtiger" Kinderwagen.

Beim Bauern waren wir auch noch und haben einige Kilo Obst und Gemüse eingekauft. Die habe ich allerdings nicht in den Kofferraum des Hängers geladen, sondern unter die Baby-Hängematte auf den Kindersitz. Die Gewichtsverteilung haut sonst nicht hin und zieht den Anhänger über die Achse nach hinten. Beim Fahren fühlt sich das nicht gut an und ruckt durch das ganze Fahrrad. Ich habe zwar mehr als genug Gewicht auf dem Hinterrad, aber ich weiss nicht, inwieweit die Kupplung belastbar ist. Also besser gleich richtig beladen.

Die Milchbar macht nun Sommerpause, dies finde ich wirklich Schade. Ich werde mich mal alternativ um eine Krabbelgruppe bemühen. Andere Eltern, mit Kindern im gleichen Alter, kenne ich nocht nicht.

Meine Frau baut übrigens, während ich diesen Artikel schreibe, gerade den Tripp Trapp auf. :)

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Tagebuch Guido

Guido
Alter: 34
Wohnort: Neuss
Beruf: Vollzeitvater
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 15.04.2011
Letzter Eintrag: 25.06.2012

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