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20.02.2012 37. Woche
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Et küt wie et küt

Slymer, ein Schleim-Monster unterwegs; Schnee! Rodeln oder Schlittschuhlaufen; Shadow-Hunter, wer zieht schneller als Lucky-Luke; 94, et küt wie et küt.
Slymer

Horror, der Tag heute war Horror. Ich bin erkältet, mit Verdacht auf Keuchhusten, mein Sohn hat nun auch einen Schnupfen abbekommen, so macht der Tag richtig Freude.

Meine Frau ist beruflich unterwegs, also hatte ich den Kleinen alleine an der Backe. Da ich eventuell mit Pertussis ansteckend bin, kam ein Ausflug heute nicht in Frage, also blieben wir zu Hause. Das war auch gut so. Bereits am Vormittag bekam Piet merklich schlechte Laune, nörgelte und brüllte dauernd rum, wollte nicht Essen, aber am liebsten immer auf mir drauf sein. Ich habe sicher nichts gegen Kuscheln, aber stundenlang ist das anstrengend. Wenn ich ihn auf den Boden setzte, ging sofort das Gebrüll los.

Bei Kleinkindern verhält es sich bei Schnupfen ganz ähnlich wie bei Katzen. Da die Kinder nicht schneuzen können (Katzen können dies auch nicht), kommt der Schleim nur beim Niesen raus. Babys wie Katzen holen dafür tief Luft, schleudern den Kopf in einer seichten, aber heftigen Bewegung von hinten nach vorne und von links nach rechts. Die dabei entstehenden Beschleunigungkräfte von schätzungsweise 7-G schießen den gelben Schleimpfropfen mit Erfolg in hohem Bogen durch das Wohnzimmer, meterweit. Zum Beispiel an den Flachbildschirm, an dem die Soße dann langsam herunter läuft. Lecker.

Da Piet auch sabbert ohne Ende, er bekommt nämlich gerade einen Backenzahn, komme ich mit dem Wischen beinahe nicht hinterher. So ist man auch den ganzen Tag schön beschäftigt und kommt nicht auf dumme Gedanken. Mein Sohn tut mir dann schon Leid, aber es ist auch unglaublich nervig. Zum Glück geht es mir nach Wochen endlich besser, so dass ich entspannt an den Schleim ran gehen kann. Es leben die Einweg-Wischtücher mit Zitrone.



Schnee!

Natürlich kann Piet Schnee noch nicht richtig genießen, aber als ich heute mit ihm vor der Tür war, fand er die weißen Dinger, die vom Himmel fallen schon sehr, sehr spannend. Noch spannender war allerdings das Duzend Kinder, das im Naturschutzgebiet, auf den komplett gefrorenen Überschwemmungsflächen, eine riesige Schlittschuhbahn "entdeckt" hatte und begeistert Eishockey spielte. Leider habe ich davon kein Foto machen können.

Der Schnee ist ja nun leider nicht liegen geblieben, so dass Rodeln wieder einmal ausfällt. Hoffentlich kann Piet in den nächsten Wochen sein Weihnachtsgeschenk noch einweihen, im Sommer ist Schlitten fahren eher langweilig. Heute ist mein geliebter, natogrüner Kinderwagen über die Kleinanzeigen verkauft worden, schade, dass Piet meine Begeisterung für den Wagen nicht teilen wollte. Hoffentlich bekommt er ein gutes, neues zu Hause.


Shadow-Hunter

Gestern Abend, kurz bevor wir Piet in sein Bett bringen wollten, war ich noch in der Küche mit dem Abendessen beschäftigt. Im Flur war das Licht aus und auch im Wohnzimmer war es dunkel, nur das Licht der Dunstabzugshaube erleuchtete den Flur. Auf der Wand hinter der Treppe zeichneten sich lange Schatten ab. Als Piet seinen Schatten entdeckte, gab es kein halten mehr. Im vollen Krabbel-Galopp rannte er seinem Schatten entgegen. Angekommen wurde fleißig gewunken, beinahe so schnell, dass sein Schatten nicht mehr mitkam. Danach krabbelte wieder zur Küche, drehte sich um, und...

...der Schatten wurde wieder entdeckt, also wieder drauf los. Das Ganze wiederholte Piet eine halbe Stunde lang und war danach völlig geschafft. So geschafft, das er zum ersten Mal nach Wochen wieder durchschlief.

An dieser Stelle vielen Dank an Piets Schatten. Vielleicht geht Piet zum Karneval ja doch als Lucky Luke.



94

Piets Ur-Oma wurde letzten Donnerstag 94 Jahre alt, leider konnten wir nicht hin fahren, da Piet und ich gemeinsam heftig erkältet waren. Das haben wir nun heute nachgeholt. Was wir nicht bedacht hatten: Heute ist Altweiber! Und wo feiern alte Weiber besonders gerne? Richtig, im Altenheim, da war richtig jet los. Da Piet offenbar Karnevalsmucke richtig jut findet, hatte dat Panz seinen Spaß. Wir nicht, denn mit Karneval hatte ich noch nie was am Hut. Wat sollet, et küt wie et küt. Ur-Oma hatte ihren Spaß mit dem Ur-Enkel und hielt stolz Hof. Wir haben es ihr gegönnt.

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Tagebuch Guido

Guido
Alter: 34
Wohnort: Neuss
Beruf: Vollzeitvater
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 15.04.2011
Letzter Eintrag: 25.06.2012

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